werden. I-Iier veranstaltet die Museumsdirek-
tion Sonderausstellungen über die verschie-
denen Gebiete der Kleinkunst und des Kunst-
gewerbes, während der Verein der bildenden
Künstler des Landes und der steiermärkische
Kunstverein abwechselnd Werke der bildenden
Kunst zur Schau bringen. Dem zeitgenössischen
heimischen Kunstgewerbe aber wurde eine
eigene ständige Ausstellungs- und Verkaufshalle
mit Schaufenstern und einem Eingang unmittel-
bar von der Straße aus zur Verfügung gestellt,
die vom steierischen Kunstgewerbeverein er-
halten und verwaltet wird, während ihre künst-
lerische Leitung der Direktion des Museums zu-
steht. Diese Halle ist zumeist recht gutbeschickt,
bringt stets die neuesten Arbeiten auf kunst-
gewerblichem Gebiet und hat sich auch eines
regen Zuspruchs des kunstliebenden kaufenden
Publikums zu erfreuen. An den hier zu Schau
und Verkauf gestellten Arbeiten fällt sofort er-
freulich ins Auge, daß die Schätze und Vor-
bildersammlungen des Museums von den Grazer
Handwerkern fleißig studiert werden, wobei
ihnen, wie nicht minder deutlich ersichtlich ist,
die Künstlerhand des hochverdienten Direktors
des Museums, Prof. Karl Lachers, eine ziel-
bewußte Führung angedeihen läBt. Den Beweis
für die Richtigkeit unserer Ausführungen möge
ein im Bilde wiedergegebener Majolikaofen aus
der steierischen Kunstgewerbehalle darbieten.
Der Ofen ist für einen einfach ausgestatteten
kleineren Wohnraum bestimmt, nach Lachers
Entwurf von dem Grazer Hafner Lorenz Schleich
ausgeführt worden und zeigt wohl zur Genüge,
daß das Grazer Hafnergewerbe, das zu Anfang
der Achtzigerjahre des vorigen Jahrhunderts
bekanntlich einen sehr beachtenswerten Auf-
schwung genommen hat, auch heute noch unter
der gleichen künstlerischen Führung rüstig vor-
wärts schreitet und es versteht, den modernen
Ansprüchen und Bedürfnissen Rechnung zu
tragen. Karl W. Gawalowski
ETTBEWERBAUSSCHREI-
Majolikaofen, entworfen von Karl Lacher, aus- Der äteienflärlfisghe Kunsb
geführt von Lorenz Schleich in an, gewcrbeverein in Graz bringt hiemit einen Wett-
bewerb zur Erlangung von künstlerisch aus-
gestatteten Gebrauchs- und Ziergegenständen zur Ausschreibung und widmet zum Ankauf
solcher Gegenstände den Betrag von 1600 Kronen. An diesem Wettbewerb können alle
in Steiermark wirkenden Künstler und Kunsthandwerker (auch Damen) in olTenem Wett-
bewerb mit beliebig gewählten Gebrauchsgegenständen teilnehmen. Es sind in erster
Linie billige Gebrauchs- und Ziergegenstände aller Art erwünscht: Textilarbeiten, Tischler-