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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 6 und 7)

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das von Ihrer kais. vnd katholischen Majestet 
(Kaiser Karl VI.) nach dem Gottshaus Maria- 
Zell in Steyerrnarkht verlobte goldene Kind 
um 1222 Gulden erhält ferners wegen Verfört- 
tigung eines Cruzifix von Silber eben dahin 
verlobt, Macherlohn 1200 Gulden, dann die 
kleineren Ausgaben 600 Gulden". 171g erhält 
er für ein in Lebensgröße geliefertes „Metal- 
lenes" Cruziiix in die k. Schatzkammer 1500 
Gulden, 1720 für den nach Maria-Zell verlob- 
ten silbernen „Gott-Vater" 2925 Gulden. „Dem 
Kanischbauer wurde später die k. Schatz- 
kammeradjunkten-Stelle verliehen, in welcher 
Eigenschaft er im J. 1739 starb." 
Das goldene Kindel ist eingeschmolzen 
worden. Als früheste Arbeit des Meisters gilt 
die Strahlenmonstranz in der Schatzkammer 
von Maria Loretto am Hradschin zu Prag, 
welche auf Veranlassung der Ludmilla Eva 
Franziska Gräfin Kolowrat nach ihrem Tod 
hergestellt wurde. 
Zu Beginn des XVIII. Jahrhunderts, in 
dessen weiterem Verlauf wir nach den von 
mir publizierten Listen alle „bürgerlichen" 
Meister mit Namen und den Daten ihres 
Meisterschaftsantritts kennen, wird als an- 
Ausmmmg al"'Goidsch"'i'd"'b'i"" gestellter Hofkünstler der Medailleur Karl 
im k. k. Österr. Museum, Pokal, von _ 
o. s., Schärding, um um (im. m. 45g) Gustav Haerens genannt, der 1710 kaiser- 
licher ,,Antiquitäten-Inspektor" wird. Er dürfte 
um 1725 gestorben sein; ob er als Medailleur auch Goldschmied war, wie so 
mancher andere Medailleur der Zeit, vermag ich allerdings nicht zu erweisen. 
Sein Nachfolger als Antiquitäteninspektor war der Medailleur J. B. Banaglia. 
„ObermedailleuW ist unter Karl VI. auch Benedikt Richter (Richter), der von 
1715 bis 17 35 mit einem Jahresgehalt von 1500 Gulden als Münzpräginspektor 
aufgeführt wird. Auch er hat der Wiener Goldschmiedekunst gewiß nahe 
gestanden. Das gleiche ist von dem Kammermedailleur Philipp Christoph 
von Becker anzunehmen, der 1732 mit einem Jahresgehalt von 600 Gulden 
angestellt wird und 1742 stirbt. 
Eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte der Wiener Goldschmiede 
spielt der Bildhauer und Graveur Anton Domanöck (Domaneck, Domanek, 
Domanick) und der in alle Verhältnisse des Wiener Kunstlebens eingreifende 
Stecher Jakob Schmutzer. Domanöck (geboren 1713), ein Schüler des Mat- 
thäus Donner, seit 1755 Mitglied der Malerakademie und in einer Eingabe 
des Kommerzien-Consesses vom Jahre 1767 als ,,Goldgalanteriearbeiter"
	        
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