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(Löffel mit tigürlichem Griff von 1675, k. k. Österreichisches Museum)
und Michael Leichamschneider eine hervorragende Rolle unter den Wiener
Silberschmieden gespielt haben. Leichamschneider kann ich allerdings in
der von mir veröffentlichten Meisterliste nicht nachweisen, aber auf dem
Schwarzenbergschen Jagdhorn, das wir ausstellten, sieht man ganz deutlich
M. L. 1730 und im fürstlichen Archiv findet sich die Notiz: „am g. Dezember
r73o erhielt Michael Leichamschneider in Wien vor Vorrichtung eines
silbernen Jagdhorns sambt neuer Vergoldung ein Honorar von 27 fl. aus-
bezahlt".
Von den Meistern, welche ich nach den Akten der Wiener Genossen-
schaft von 1722 bis 1850 in fortlaufender Reihenfolge ihres Eintritts feststellen
Ausstellung alter Goldschmiedearbeiten im k. k. Österreichischen Museum, Meßkännchen mit Plane, Wien,
um 1760 (Kat. Nr. m0)
konnte, sind etwa hundert durch Arbeiten auf unserer Ausstellung reprä-
sentiert gewesen - eine ungewöhnlich große Zahl, wenn wir bedenken, daß
die Tätigkeit von mehr als der Hälfte dieser Meister in die Zeit vor dem
Silbereinlieferungspatent fällt. So begegnet uns ebenfalls im Schwarzen-
bergschen Besitz der J. J. Plächl (Plöchl), welcher 1737 Meister wurde.
Ferner treten auf: Daius (1741), Straßer (1743), Strohmayer (1750), Wipf
(1762), Trischitz (1767), F. A. Dermer (1770), Stelzer (1789), Krothmayer
(1774), Wiener (1796), Tolener (1798), Sandmayer und Stark (1792), Streithoff
(1799), Tvrinsky (1789), Köll (1797), Faul (1775)-
Neben ihnen, die alle durchwegs die alte Tüchtigkeit der Wiener Schule
aufrecht erhielten und vor allem in dem edel geformten und mit allen Mitteln
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