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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 6 und 7)

 
Solixär (Aus dem Werke über die kaiserliche Porzellanmanufaktur in St. Petersburg) 
kaufmännischen Gewinn zurückbleiben, der Staat kargte nie mit seinen 
Mitteln. Im Jahre 1798 präsentierte der offizielle Protektor der Fabrik, zu 
dieser Zeit Prinz Jussupow, dem Kaiser ein neues Prachtservice, dessen 
Tafelaufsatz einen Apollotempel darstellte, in der Mitte die Statuette des 
Gottes, zu beiden Seiten allegorische Figuren, Nymphen, Vestalinnen und 
so weiter. 
Von den um 1800 für den Kaiser hergestellten Servicen erinnerten 
die meisten in ihrem malerischen Schmuck an die in Italien empfangenen 
Eindrücke. Die Formen werden in dieser Zeit einfacher, an Objekten von 
mittlerer Größe werden zylindrische Wandungen bevorzugt. Kombinationen 
von Porzellan mit Bronze und schönen Steinsorten sind häufig. Ein Wasch- 
service, das 1801 für die Kaiserin Maria Feodorowna bestellt wurde, wurde 
demjenigen nachgebildet, das die Königin Marie Antoinette der Gräfin Du 
Nord in Paris geschenkt hatte. Es wurde erst unter Kaiser Alexander I. 
beendet und befindet sich im Palais Pawlowsk in Petersburg. Einen Haupt- 
stolz. der Fabrik bildeten ungewöhnlich große dekorative Vasen von antiki- 
sierender Form; sie haben in der Regel breite Mündungen und überhöhte 
Henkel, die sich zum Vasenrand von oben herabbiegen, an Stelle der Henkel 
finden wir oft antikisierende schlanke Frauengestalten. Zu Ende der Re- 
gierung Alexanders I. erhalten die Vasen schlankere Formen. Daneben wurden 
aber auch in dieser Zeit noch weiter Vasen in chinesischer Art erzeugt. Zu 
Beginn der Regierung Alexanders I. trat an der Fabrik ein starker Personal- 
wechsel ein. Gleichzeitig wurde von Professor Hattenberger, einem Mann,
	        
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