Solixär (Aus dem Werke über die kaiserliche Porzellanmanufaktur in St. Petersburg)
kaufmännischen Gewinn zurückbleiben, der Staat kargte nie mit seinen
Mitteln. Im Jahre 1798 präsentierte der offizielle Protektor der Fabrik, zu
dieser Zeit Prinz Jussupow, dem Kaiser ein neues Prachtservice, dessen
Tafelaufsatz einen Apollotempel darstellte, in der Mitte die Statuette des
Gottes, zu beiden Seiten allegorische Figuren, Nymphen, Vestalinnen und
so weiter.
Von den um 1800 für den Kaiser hergestellten Servicen erinnerten
die meisten in ihrem malerischen Schmuck an die in Italien empfangenen
Eindrücke. Die Formen werden in dieser Zeit einfacher, an Objekten von
mittlerer Größe werden zylindrische Wandungen bevorzugt. Kombinationen
von Porzellan mit Bronze und schönen Steinsorten sind häufig. Ein Wasch-
service, das 1801 für die Kaiserin Maria Feodorowna bestellt wurde, wurde
demjenigen nachgebildet, das die Königin Marie Antoinette der Gräfin Du
Nord in Paris geschenkt hatte. Es wurde erst unter Kaiser Alexander I.
beendet und befindet sich im Palais Pawlowsk in Petersburg. Einen Haupt-
stolz. der Fabrik bildeten ungewöhnlich große dekorative Vasen von antiki-
sierender Form; sie haben in der Regel breite Mündungen und überhöhte
Henkel, die sich zum Vasenrand von oben herabbiegen, an Stelle der Henkel
finden wir oft antikisierende schlanke Frauengestalten. Zu Ende der Re-
gierung Alexanders I. erhalten die Vasen schlankere Formen. Daneben wurden
aber auch in dieser Zeit noch weiter Vasen in chinesischer Art erzeugt. Zu
Beginn der Regierung Alexanders I. trat an der Fabrik ein starker Personal-
wechsel ein. Gleichzeitig wurde von Professor Hattenberger, einem Mann,