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ehewirttin, ein geborne I-Ientzin, ehliche Dochter geborn, und durch ]unkf(rau)
Katharina des Erb(arn) Hainrich Pilgrumbs s(einer) nachgelassenen Dochter
aus der h(eiligen) tauf erhoben. Die verehrt ihrer liben Dohter zu christ-
licher gedecht(nis) diss Becherlein, mit wünschung gottes seg(en)".
Hans Petzold, dessen wir bereits gedachten, war 1551 geboren, wurde
1578 Meister, 1591 Genannter, 1611 Ratsherr und starb 1633. Von ihm besitzt
unser Museum einen Pokal mit getriebenen Köpfen, am Mundrand mit gra-
vierten Ornamenten, am Nodus mit Widderköpfen; es ist eine besonders gute
Arbeit. Der ziselierte Fuß ist von dem Augsburger Christoph Lencker, der
Ausstellung alter Goldschmiedearbeiten im k. k. Österreichischen Museum, Deckelterrine von Johann Christoph
Drentwett, Augsburg, XVllLjahrhunden (Kai. Nr. 320)
1610 Beschaumeister war und 1613 starb. Wie diese beiden zusammen kamen,
Kopf und Fuß, wissen wir nicht, aber der Eindruck des Pokals ist so ein-
heitlich, daß man der Trennung der Teüe, welche die Meisterzeichen fest-
stellen, ohne diese nicht inne würde. Daß es neben dem oben genannten
Elias Lencker noch einen Hans in Nürnberg gegeben hat, ist von Rosenberg
nachgewiesen: dieser Hans Lencker der ältere war Meister von 1550 bis 1585
und ist in der Münchner Schatzkammer und I-Iofbibliothek vertreten. Vom
Ende des XVI. Jahrhunderts hatten wir aus der Sammlung Figdor ein Krügel
eines Meisters J E, der aber mit dem von Rosenberg Nr. 1341 Genannten
nichts gemein hat, er ist älter als dieser. Der Mantel dieses Krügels zeigt
getriebene Masken, Vasen und Fruchtgehänge in Kartuschen und Rollwerk,
der geschwungene Henkel ist als weibliche Henne gebildet, der Daumengriff
als Bacchus auf einem Fäßchen sitzend. Das Krügel war Eigentum von Augs-