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Grafen Wilczek gehörig, und das Taufbecken des
Königs von Rom, von den Manfredini in Mailand, ein
Geschenk der Stadt an Napoleon, das nun Eigentum
des Erzherzogs Rainer ist und sich auf Schloß Hern-
stein befindet, technisch und kulturgeschichtlich eine
der wertvollsten Reliquien des Klassizismus. Auch in
der Renaissance, man vergleiche das Herbersteinsche
T aufzeug, hätte man kaum gewagt, was zu Beginn des
XIX. Jahrhunderts durchaus nicht anstößig war: ein
Taufbecken mit Darstellungen des Poseidon und der
Amphitrite und von Hippokampen zu schmücken!
Russisches Silber sieht man selten und wir haben
auch wenig Kenntnis von seiner Geschichte. Neumann
hat schätzbare Mitteilungen über das Kunstgewerbe in
Livland, Esthland und Kurland gemacht, Rosenberg die
wichtigsten Marken der altrussischen Städte und dann
vor allem viele Zeichen von Riga gebracht und auch
eine ganze Reihe von Künstlernamen und Werken nach-
gewiesen. Die etwa 30 russischen Arbeiten, die wir
vereinigen konnten, erstreckten sich auf die Zeit
vom XVI. Jahrhundert bis 1840. Das älteste Werk
war eine Gold-Emailschale mit Darstellung derTaufe
eines gekrönten Paares (XVI. Jahrhundert) aus der
Sammlung Eugen v. Miller, das Rigaer Beschau-
zeichen des XVII. Jahrhunderts und die Meister-
marke O L zeigte ein Löffel des Grafen Wilczek. Ausmnungaltercoldschmizdep
Besonderes Interesse erregten die Moskauer, Peters- 8,1mm, im kkösundchisch,"
burger und Warschauer Treib- und Drahtarbeiten xrjzeääigz-cg-ßähäeülzzuiäi-
vom Anfang des XIX. Jahrhunderts aus der reichen Anfang (Kit: Nn m) '
Sammlung der Frau Julie v. Rosenstock-Rostocka.
Spanien war lediglich durch die Montierung eines Bezoarsteins,
XVII. Jahrhundert (Sammlung Figdor), vertreten, reicher Holland, von
dessen verschiedenen Produktionsstätten ein halbes Hundert Objekte ein-
gelaufen waren. Über die Figdorsche Deckelkanne aus Glas mit vergoldetem
Silber und Silberiiligran, eine sehr eigentümliche Arbeit des XVI. Jahrhunderts,
habe ich mich an anderer Stelle bereits ausgesprochen. Auch der Becher
mit drei Kronen im Dreipaß als Beschauzeichen und dem Meisterzeichen
S C (Sammlung Weinberger) ist ein sehr gutes holländisches Stück un-
bestimmbarer Ortszugehörigkeit aus dem XVI. Jahrhundert. Die Baron
Tuchersche Teebüchse hat das Haager Staatskontrollzeichen des XVILJahr-
hunderts, die Kanne des Grafen Seilern das Amsterdamer Zeichen des
XVIII. Jahrhunderts und die Marke W W. Höchst originell ist das Service
des Baron Scherpon, mit den eigentümlich überhöhten Henkeln, das Beschau-
zeichen weist auf Rotterdam, XVIII. Jahrhundert, Ende, die Meistermarke