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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 8 und 9)

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Grafen Wilczek gehörig, und das Taufbecken des 
Königs von Rom, von den Manfredini in Mailand, ein 
Geschenk der Stadt an Napoleon, das nun Eigentum 
des Erzherzogs Rainer ist und sich auf Schloß Hern- 
stein befindet, technisch und kulturgeschichtlich eine 
der wertvollsten Reliquien des Klassizismus. Auch in 
der Renaissance, man vergleiche das Herbersteinsche 
T aufzeug, hätte man kaum gewagt, was zu Beginn des 
XIX. Jahrhunderts durchaus nicht anstößig war: ein 
Taufbecken mit Darstellungen des Poseidon und der 
Amphitrite und von Hippokampen zu schmücken! 
Russisches Silber sieht man selten und wir haben 
auch wenig Kenntnis von seiner Geschichte. Neumann 
hat schätzbare Mitteilungen über das Kunstgewerbe in 
Livland, Esthland und Kurland gemacht, Rosenberg die 
wichtigsten Marken der altrussischen Städte und dann 
vor allem viele Zeichen von Riga gebracht und auch 
eine ganze Reihe von Künstlernamen und Werken nach- 
gewiesen. Die etwa 30 russischen Arbeiten, die wir 
vereinigen konnten, erstreckten sich auf die Zeit 
vom XVI. Jahrhundert bis 1840. Das älteste Werk 
war eine Gold-Emailschale mit Darstellung derTaufe 
eines gekrönten Paares (XVI. Jahrhundert) aus der 
Sammlung Eugen v. Miller, das Rigaer Beschau- 
zeichen des XVII. Jahrhunderts und die Meister- 
marke O L zeigte ein Löffel des Grafen Wilczek. Ausmnungaltercoldschmizdep 
Besonderes Interesse erregten die Moskauer, Peters- 8,1mm, im kkösundchisch," 
burger und Warschauer Treib- und Drahtarbeiten xrjzeääigz-cg-ßähäeülzzuiäi- 
vom Anfang des XIX. Jahrhunderts aus der reichen Anfang (Kit: Nn m) ' 
Sammlung der Frau Julie v. Rosenstock-Rostocka. 
Spanien war lediglich durch die Montierung eines Bezoarsteins, 
XVII. Jahrhundert (Sammlung Figdor), vertreten, reicher Holland, von 
dessen verschiedenen Produktionsstätten ein halbes Hundert Objekte ein- 
gelaufen waren. Über die Figdorsche Deckelkanne aus Glas mit vergoldetem 
Silber und Silberiiligran, eine sehr eigentümliche Arbeit des XVI. Jahrhunderts, 
habe ich mich an anderer Stelle bereits ausgesprochen. Auch der Becher 
mit drei Kronen im Dreipaß als Beschauzeichen und dem Meisterzeichen 
S C (Sammlung Weinberger) ist ein sehr gutes holländisches Stück un- 
bestimmbarer Ortszugehörigkeit aus dem XVI. Jahrhundert. Die Baron 
Tuchersche Teebüchse hat das Haager Staatskontrollzeichen des XVILJahr- 
hunderts, die Kanne des Grafen Seilern das Amsterdamer Zeichen des 
XVIII. Jahrhunderts und die Marke W W. Höchst originell ist das Service 
des Baron Scherpon, mit den eigentümlich überhöhten Henkeln, das Beschau- 
zeichen weist auf Rotterdam, XVIII. Jahrhundert, Ende, die Meistermarke 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

	        
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