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einem hohen mit Spitzdach versehenen Mittelturm und zwei kleineren
Seitentürmen bestehen." Einer dieser Stoffe, ein im Kunstgewerbemuseum
zu Frankfurt am Main befindlicher Seidenbrokat, hat besonderes Interesse
deshalb für uns, weil er das Kastell von einem Baume getragen wiedergibt
(Abb. 20). Dreger" weist darauf hin, daß „diese Türme und Brunnen an
die Stelle der früheren Mittelstücke, der Altäre und Palmetten getreten sind",
und sieht in diesem Muster ostasiatische Anregungen. Bei der Erwähnung
eines spanischen Burgenstoffes der päpstlichen Schatzkammer vom jahre
1295 bemerkt Dreger, daß „solche Darstellungen im maurischen Spanien
" Außer dem in der Sammlung des königlichen Kunsrgewerbe-Museums zu Berlin beündlichen
(Nr. 75.28r; 79.591; 97.226) und von J. Lessing in der „Gewebesammlung" publizierten derartigen Stoffen
nenne ich den prachtvollen grünen Seidenhrokat im Dom zu Halberstadt mit der figürlichen Darstellung der
vier Elemente (Abb. 19) und einen Seidenbrokar von einem Rauchmantel im Dom zu Brandenburg.
"W M. Dreger: Künstlerische Entwicklung der Weberei und Stickerei im europäischen Kulturkreise. Text.
band Seite x38 H".
Abb. rG. Reliefpfeiler von Tak i Bostan in Per- Abb. r7. Marmorplane vorn Mihrab der Moschee von Cor-
sien, um 600 nach Christi (Photographie F. Sarre) dova, 96x nach Christi (Photographie j. Laurent)