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hunderts und betrifft die Städte Chinchilla in der Provinz von Nueva und
Cuenca in der von Murcia. Der Geograph Idrisi" (1154), rühmt die dort ge-
fertigten Teppiche und ein Jahrhundert später schreibt Ibn Said: „In Tantala,
im Distrikt Murcia, werden die Teppiche gemacht, die im Orient hoch im
Preise stehen".""" Vielleicht handelt es sich bei unserem Blütenbaumteppich
um ein Erzeugnis jener im XIII. Jahrhundert berühmten Teppichfabrikation
der Provinz Murcia, die ihre kostbaren Waren bis in den Orient expor-
tierte, nachdem sie selbst für
ihre Muster Anregungen von
dort empfangen hatte. - Dann
haben wir in demWappenteppich
Abb. 23. Spanischer oder vorderasiatischer Seidensxoff Abb. 14. Spanischer Teppich des XVJahrhun-
aus der Servatiuskirche in Maastricht (nach j. Lessing, derxs auf einem Handrischen Gobelin im Musee
Gewebesammlung) de Cluny zu Paris
ein Beispiel derselben, weiter entwickelten spanischen Teppichgattung zu
sehen, etwa aus dem XVJahrhundert, wo sich das strenge geometrische
Muster mit der umrahmenden kufischen Schriftborte noch merkwürdig rein
erhalten hat. Zwei weitere ähnliche, wohl etwas spätere Teppiche dieser Art
" Idrisi: Description de PAIrique et de YEspagne. ed. Dozy et de Goeje. p. 237: „On y (a Chinchilla),
fabrique des tapis de laine qu'on ne saurait imiter ailleurs, circonstance qui de'pend de la qualite de l'air ex
des eaux." „Le tapis de laine qu'on y (ä Cuenca) fair sont Üexellence qualite." Beide Male ist das arabische
Wort wit5' gebraucht; es kommt her von einem Verbum „treten" und bedeutet also etwas, auf das rnan tritt,
das heißt Fußteppich. Gütige Mitteilung von Dr. Engen Mittwoch in Berlin.
"' lbn Sald lebte von x2x4 bis m86. Erwähnt bei nl Maqqari (Analectes sur l'histoire et la litterature des
Arabes d'Espagne, publ. par Dozy. Dugat, Krehl et Wright. Leyden 1855 bis 1860. Band I). Das hier für Teppich
gebrauchte Wort ist busut, wörtlich „Ausgebreitetesß