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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 10)

da lana de Alcaraz . . . de amarillo y mas amarillo y ayul), sie erwähnen 
ferner einen Teppich von grüner und gelber Farbe (una alfombra di Alcaraz 
de lana verde y mas verde, senalada de amarillo) und im Jahre 1586 drei 
Teppiche von verschiedener Färbung (tres alfombras de las de Alcaraz de 
lana iina de diversos colores, ä modo de jaspeado)? Die Farbengebung der 
hier 1575 erwähnten Teppiche stimmt mit den spanischen Teppichen überein, 
die wir dem XVI. Jahrhundert zugeschrieben haben, so daß ihre Herkunft 
aus Alcaraz sehr wahrscheinlich sein dürfte. 
Eine Eigentümlichkeit sämtlicher spanischer Teppiche, die sich sowohl 
bei dem mittelalterlichen Baumteppich wie bei dem Wappenteppich und den 
Erzeugnissen von Alcaraz findet, ist die besondere Technik, die sich wesent- 
lich von der im Orient allgemein üblichen unterscheidet. Diese Technik, die 
eine engere Knüpfung und dadurch eine besonders feine Musterung gestattet, 
ist außerdem teilweise bei einem mittelalterlich-europäischen Knüpfteppich, 
dem um 1200 entstandenen Quedlinburger Teppich", angewandt worden, wo 
man die figürlichen, nicht die ornamentalen Teile in dieser Technik ausgeführt 
hat. Fräulein Carlotta Brinckmann in Berlin hat die erwähnten spanischen 
Teppiche auf ihre Technik hin untersucht und die Güte gehabt, folgendes 
darüber zu bemerken: 
„Die Technik des spanischen Knüpfteppichs ist von der des orientalischen 
im Grundzug verschieden. 
Bilden bei diesem stets zwei nebeneinanderstehende Kettfäden das Gerüst 
für den Knoten des Knüpffadens, so ist beim spanischen Teppich der Knüpf- 
faden nur um einen Kettfaden geschlungen (nicht eigentlich verknotet), der 
nächste Kettfaden ist freigelassen, der dann folgende wieder umschlungen. 
Erst durch den eingewirkten Schußfaden wird diese lockere Schürzung 
befestigt. Hier weicht die Technik wieder von der orientalischen ab. Der 
Schußfaden - er besteht bei einem dieser spanischen Teppiche zum Beispiel 
aus drei einzelnen kräftigen Wollfäden, und zwar bemerkenswerterweise 
aus zwei lockeren eindrähtigen und einem festen zweidrähtigen Faden - 
geht nicht in Doppelreihen, sondern einreihig durch die Kettfäden, ebenfalls 
diejenigen Fäden offen lassend, die in der Reihe der Knüpffäden freige- 
blieben sind. 
Bei der nun folgenden zweiten Reihe von Knüpffäden werden nur die 
freigelassenen Kettfäden umschlungen, und der eingewirkte dreiteilige Schuß- 
faden geht wiederum einreihig und die nicht umschlungenen Kettfäden offen 
lassend hindurch. 
Dieser Wechsel in der Struktur des spanischen Teppichs prägt sich 
deutlich in der Rückseite aus, während die Bildseite das ebenmäßige plüsch- 
artige Aussehen hat wie bei dem orientalischen Teppich." 
' Erwähnt bei J. Robinson: Eastern Carpels. London 1882, I. 
" J. Lessing: Mittelalterliche Decken und Wnndteppiche Deutschlands.
	        
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