Zapfen verbunden sind. Der Zweck dieser originellen Konstruktion ist offen-
bar leichte Zerlegbarkeit, damit die Stühle, auf Reisen mitgenommen, ver-
hältnismäßig wenig Platz einnehmen. Sie sind jedenfalls, so viel wir heute
beurteilen können, eine Erfindung des XV. Jahrhunderts. Die beiden Exem-
plare der Sammlung Figdor - das
eine stammt aus Venedig, das andre
aus dem römischen Kunsthandel -
dürften nach der stilistischen Be-
handlung des Schmucks dem zwei-
ten Drittel dieses Jahrhunderts an-
gehören. Wir haben es offenbar mit
einem weit verbreiteten Modell zu
tun, das allerdings nur ganz verein-
zelt auf die Gegenwart sich herüber-
gerettet hat. Dafür
spricht die ungemeine
Sicherheit in der Be-
handlung der kompli-
zierten Konstruktion,
zum Beispiel in den
ganz eigenartig und
doch praktisch für das
Auflegen der Arme
abgesetzten schrägen
Seitenlehnen (Abb. 60
und 6x).
Daß nicht bloß
in Oberitalien, wo
nach Material (Nuß-
baumholz) und Holz-
behandlung - ausge-
tiefter Grund und
Punzierung sowie ein-
getiefte Linien - eben-
so wie nach den Ko-
stümen an dem einen,
die hier vorliegenden
beiden Stühle gefertigt
worden sein müssen,
diese Art bekannt ge-
wesen ist, davon gibt
ein in den Achtziger-
jahren des XIX. jahr-
Abb.74. Italienischer „Poltronz-N, Xvhjahrb. Höhe 1.33, Breite 0,59 Meter hunderts lfl MüflChBU