612
ins zweite Drittel des XVII. Jahrhunderts zu setzen sein. Ihre Heimat dürfte
im allgemeinen das südwestliche Deutschland sein, das überhaupt in dieser
Möbelgattung einen besonderen Reichtum aufweist. Die durchbrochenen
Rückenlehnen bilden im Grund nur eine frei behandelte geschweifte Kai-tusche
um die Durchbruchsöffnung. Die Arbeit an den erlesen schönen Stücken der
Sammlung Figdor, die fast durchgängig in edlem Nußbaumholz ausgeführt
Abb. x30. Landshuler Fischerstuhl, nach 1700. Höhe 0,98, Abb. 131. Scbwäbiscb-alemannischer Bauem-
379i" 9,49 Meter stubl von 17x3. Höhe 0,93. Breite 0,44 Meter
sind, ist eine sehr saubere, auf eine gediegen künstlerisch-handwerkliche
Tradition verweisende. Die Abbildungen 1x6 und x17 zeigen ein beliebtes Motiv
des Typus des XVII. jahrhunderts mit einem bekrönenden geflügelten Engels-
kopf. Wie dasselbe Motiv in späterer Zeit, wohl kurz nach I7oo, unter dem
Einfiuß des französischen Spätbarocks sich entwickelte, dafür mag Ab-
bildung 1x8 ein Beispiel bieten. Hier ist die Zeichnung von außergewöhn-
licher Anmut und Leichtigkeit. Ein weiteres ähnliches Beispiel dieser Art