ausgestellt und vor allem hat die „National Society of Craftmen", die aus dem
National Arts Club hervorgegangen ist, in einigen Räumen permanente
kunstgewerbliche Ausstellungen arrangiert. Auch hier war die Keramik sehr
stark vertreten und nächst dieser der Schmuck, Leder- und Textilarbeiten.
Die Holzschnitzerei war spärlich, aber sehr gut repräsentiert und besonders
hatte die plastische Kleinkunst in den Skulpturen von Adolf Weinmann, der
sich seine Motive aus der hiesigen athletischen Jugend holt, vorzügliche
Arbeiten aufzuweisen.
In alle Künste hinein spielte die Ausstellung der „Municipal Art Society",
die es sich angelegen sein läßt, unsere Städtebilder künstlerisch zu veredeln.
Obwohl es an einzelnen schönen und besonders sehr kostbaren Bauten hier
nicht mangelt, so hat man doch bisher eine einheitliche Gestaltung im
Interesse der Gesamtwirkung fast ganz außer acht gelassen. Ein großartiger
Plan, der gerade dieses Moment besonders ins Auge faßt, ist der von
G. F. Neidlinger und Chas. S. Lamb zur Verbreiterung der 59. Straße in New-
york, die dem Südende unseres Zentralparkes entlang läuft. Diese Straße ist
für den heutigen Verkehr viel zu schmal und zum Teil von Geschäftsbauten,
zum Teil von großen Wohngebäuden in unschöner Weise umgrenzt. Die
Herren Lamb und Neidlinger wollen durch Anlagen, Teiche, Museen und
Theatergebäude diese Straße zu einer der kunstschönsten der Welt gestalten.
Der Verkehr der Straßenbahnen soll unterirdisch vor sich gehen.
Im übrigen hatte die „Municipal Art Society" in ihre Ausstellung viel
aufgenommen, das schon in der Architectural League zu sehen war. So will
ich nun zu den eigentlichen Kunstgewerbeausstellungen übergehen und
besonders der keramischen Ausstellung gedenken, die wie immer im Spät-
frühjahr stattfand.
Unter den neuen Aus-
stellernvonPorzellanwaren
fielen besonders günstig
die Arbeiten von Karoline
Hoffmann auf. Sie zeigten
einfache Ornamentik und
zarte Farben bei bewußter
Ablehnung des jetzt hier
herrschenden japanischen
EinHusses, der bereits auf
Abwege führt. Grün und
mattes Blau waren vor-
herrschend. Für Tafel-
geschirr hat Sara Wood
Lafford einfache und ge-
schmackvolle Bordüren
erfunden, ebenso haben
_ Keramische Ausstellung, Newyork xgo7. Vasen aus dem New-Comb
Mary Hicks und Anna College für Frauen, New-Orleans