Prunkjagddolch, Griff und
Scheidenbeschlagixivergoldeter
Bronze, um 1550
Blatt). Hinsichtlich früher Formen sei auf das Jagd-
werk des Gaston Phöbus und auf das Monatsblatt
im Breviarium Grimani verwiesen.
Als zweite Nahwatfe fand das Schwert aus-
giebige Verwendung. An die mittelalterliche Form
der Kreuzschwerter erinnernd, tritt es im XIV. Jahr-
hundert in Frankreich auf. Das deutsche Schwein-
schwert, der Saufänger, am
Klingenende sich zweischneidig
verbreiternd und scharf zu-
laufend, angeblich eine Erfin-
dung des Kaisers Max, begegnet
uns auf zahlreichen Miniaturen
und Holzschnitten. Die meisten
Exemplare der Kreuzensteiner
Jagdkammer tragen einen, ver-
mittels der Feder aus der Klinge
schnellenden Knebel. Ähnlich
dem Knebel beim Sauspieß sollte
dieser einen zu tief gehenden
Stoß vermeiden. Man gab auch
mit dem „Gejaidtschwer? dem
Hochwild den Fang. Kurze, den
Hirschfänger vorbereitende Mes-
ser begegnen uns schon früh-
zeitig, als ältestes bekanntes das
des Frankenkönigs Childerich
aus dem Jagdwaffenfunde von
Tournai. Ein kleines Weidmesser
trägt der Jäger im XV. Jahr-
hundert mit der Jagdtasche ver-
einigt, wobei es, in wagrechter
Richtung durch den Deckel-
lappen der Tasche oder senk-
recht durch Lappen und Tasche
durchgezogen, gleichzeitig als
Verschlußmittel dient. Die Form der Klinge war kurz
und breit und ein wenig geschwungen, etwa wie die
Söldnermesser der spätmaximilianischen Zeit und die
Bestimmung des Messers jedenfalls eine sehr vielseitige.
Ein Schnittmesser fordert Maximilian ausdrücklich, um
sich in Gestrüpp und Gehölz Bahn zu schaffen.
Welchen Aufwand das Kunstgewerbe der Her-
stellung des Weidbesteckes, diesem Apparat von Weid-
Prunkjagddolch,
die vergoldete Bronze-
scheide mit Vorsteckmes-
ser, deutsche Renaissance