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Abb. 7. Port Sunlight. Das Krankenhaus
lerischen Schulschmuck ist im vorliegenden Falle vorzüglich gelöst, erstens
dadurch, daß die Schulen als Totalerscheinungen weder den oft gesehenen
Kasernentypus aufweisen, noch daß ihrer Erscheinung ein monumentaler
Ausdruck zu geben versucht wurde. Sie haben schon von außen genommen
etwas Heiteres, Einladendes; nichts erinnert an Zuchtrute, nichts an pädago-
gische I-Iochnotpeinlichkeit. Überall herrscht musterhafte Ordnung. Weiter
sind die Schulzimmer, hell, luftig, in der Ausstattung, besonders in den paar zur
Geltung kommenden Farben anmutig. Die Bänke wurden vernünftigerweise
so gestellt, daß die Schüler dem Lichte den Rücken drehen (Abb. 6). Die
große Mittelhalle, deren ungebrochene Giebellinie auch im äußeren domi-
nierend wirkt, ist Schaumuseum und Übungsraum zugleich. Wie die Schul-
zimmer ist auch sie ziemlich hoch hinauf mit glasierten Platten verkleidet,
feuchte Reinigung mithin erleichtert. Außer musikalischen finden hier auch jene
Körperbildungs-Übungen statt, die abweichend vom Turnen an Geräten, nicht
so sehr das sogenannte Kunstturnen, sondern eine gleichmäßige Durch-
bildung des menschlichen Körpers im ästhetischen Sinne, Bewegungsschön-
heit bezwecken. Knaben und Mädchen üben vereint, eine jener Erziehungs-
maßnahmen, die der kontinentale Unterricht leider nur in seltenen Fällen
angenommen hat, trotzdem sie von höchster Bedeutung sind. - Völlig neue
Einrichtungen, wie sie in Port Sunlight in den öffentlichen Schulen vorliegen,
in weiteren ähnlichen Gründungen sowie in den neuen Gartenstädten Letch-