zu verblüffen. Keine Fassaden, sondern Wohnstätten, keine angeklebten
Zierate aus Stuck und Zement, dafür behagliche, gesunde, von schlechten
Sitten freie Räume für Menschen, die sich von der Phrase in jeder Form
abwenden.
Letchworths Bebauungsplan (Abb. 7) zeigt, daß man weit entfernt davon
ist, die Monotonie, welche das wesentliche Kennzeichen so mancher kon-
tinentalen Arbeiterniederlassung ist, aufkommen zu lassen. Die neuen Straßen-
züge mußten natürlich mit den bereits vorhandenen in Verbindung gebracht
werden. Das ist in außerordentlich geschickter Weise geschehen unter
liebevollster Schonung des landschaftlichen Rahmens, der durch eine üppige
Baumvegetation (siehe Abb. 4, 26, 31, 32, 33 und so weiter) dem pro-
jektierenden Architekten von vornherein die Möglichkeit bot, reizvolle Bilder
Abb. 32. Kirche in Nonon (Letchworth)
zu schaHen. Die I-Iaustypen sind ihrer Bestimmung gemäß von schlichter,
nichtsdestoweniger angenehmer Erscheinung. Mit den einfachsten Mitteln,
die hauptsächlich in äußerst geschickter Massenverteilung beruhen, sind zum
Beispiel eine stattliche Menge von Reihenhäusern entstanden, deren große
Silhouette vorzüglich zum Landschaftsbilde paßt (Abb. 16, 17, 18, 19).
Bescheidene, aber im Grundriß sehr gut gelöste kleine I-Iäuser geben die
geometrischen Ansichten 11, 12 ff. Doppelhäuser Abbildungen 14 und 15,
größere Einfamilienhäuser Abbildungen 20 und 21. Wird die bescheidene
Architektur von I-Iowards Memorial Hall (Abb. 24), einem Saalbau ähnlich
wie die Volkshalle in Earswick (siehe Band XI, Seite 77, 78, 79), bekrittelt,
vermag sie die „Bewunderung" derer nicht hervorzurufen, die bei dem
Worte „Monumentalarchitektuw in Gedanken auch gleich alle Stilregister
ziehen - was tut das alles!