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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 4)

 
 
 
Tassen geben die Bilder der Venus in Wolken, des 
Jupiter mit Donnerkeil und Szepter und des Saturn, ein 
Kind fressend. Eine sechste Tasse aus demselben Ser- 
vice war bis vor kurzem im Besitz des Grazer Antiqui- 
tätenhändlers Pattern, von dem auch die fünf anderen 
gekauft wurden. 
Courajod hat das hochinteressante Livre Journal 
des Goldschmiedes Lazare Duvaux aus den Jahren 
1748 bis 17 59 herausgegeben. Duvaux notiert in dem- 
selben alle seine in diesem Zeitraum ausgeführten 
Arbeiten. Darunter sind zahllose europäische und 
chinesische Porzellane, die er in Silber und Gold- 
bronze montierte. Die chinesische Kumme mit Bleu 
fouette und goldenen Blütenranken ist in solcher 
Weise von einem Franzosen aus der Mitte des 
XVIII. Jahrhunderts in kräftig geschwungenen Ro- 
caillen sowie Bliitenranken und -girlanden aus Gold- 
bronze montiert (Gräfin Aladar Andrassy, Katalog 
III, 17). 
.,. . . .. . A tellung in B d st, 
Europäischen Ursprungs ist eine hohe Kurb1s- Fayerciias, mi, 92,1? Laclb 
vase aus Fayence mit grüner Lackmalerei und darauf malmi und bunten Chirwisßrißn 
in Lackfarben, um 1740, Gräfin 
gemaltenbunten Chinoiserien.SolcheLackmalereien AM," Andrässy (Kam m G) 
auf (chinesischen) Porzellanen und (europäischen) 
Fayencen sind besonders im XVIII. Jahrhundert sehr häufig ausgeführt 
worden, im Anschluß an die in Holland, Frankreich und Deutschland gut 
ausgebildete Lacktechnik. Als Marke hat die Fayencevase, die eine Arbeit 
aus dem zweiten Viertel des XVIII. Jahrhunderts darstellt, ein blaues Blatt, 
die Nachahmung einer chinesischen Porzellanmarke (Gräfin Aladar Andrassy, 
Katalog III, 6). 
Vorläufig unbestimmt (vielleicht aus der von Justus Brinckmann bekannt 
gegebenen Warschauer Fabrik stammend) ist die Provenienz der ausgestellten 
schlanken Fayencevase von hellgelbem Ton, die aus der ersten Hälfte des 
XVIII. Jahrhunderts stammt und nach chinesischen Blaumalereien auf dem 
guten weißen Glasurgrund in Blau und Gold klar und etwas trocken gezeich- 
nete chinesische Motive zeigt. Die Vase gehört der Gräfin Markus Pejacsevich 
(Katalog XXIX, 14). 
Ich habe im vorliegenden den I-Iauptwert auf diejenigen Stücke gelegt, 
die selten und interessant sind. Ungarische Sammler und Kunstfreunde 
würden gewiß noch manches andere hervorgehoben haben, das für sie von 
Bedeutung ist, so die Erzeugnisse der volkstümlichen Keramik, Glasindustrie, 
Textilkunst und Schnitzerei. Doch das ist Spezialwerk. Jedenfalls aber haben 
die Budapester Sammler mit dieser ersten Ausstellung ihre Feuerprobe 
bestanden, zu der ihnen und ihrem Berater, Hofrat von Radisics nur zu 
gratulieren ist.
	        
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