Rahmen in der Pfarrkirche zu Krems (Aus der
„Österreichischen Kunsnopographie", Band I)
Eine sehr bezeichnende spätgotische
Arbeit ist etwa der Türklopfer in der Bür-
gerspitalkirche zu Krems; derselben Zeit
ungefähr gehören auch die reizvoll-naiven
durchbrochenem Eisentüren vom Sakra-
mentshäuschen derselben Kirche an. Eine
Monstranz in der Pfarrkirche zu Emmersdorf
in Form der Wurzel Jesse zeigt noch im
Anfang des XVIII. Jahrhunderts das außer-
ordentlich lange Nachleben gotischer
Linien, das sich übrigens nicht nur hier,
sondern auch sonst - besonders in Süd-
deutschland - beobachten läßt und mit
dem erwähnten barocken Charakter der
deutschen Spätgotik zusammenhängt.
Aus der Zeit der deutschen Renais-
sance stammen etwa die getriebenen
Kupfer- und Messingschüsseln des Stiftes
Göttweig, die (nach den Abbildungen)
venezianische und deutsche Einßüsse zu
vereinigen scheinen; ein Nautilus-Becher auf reichem figürlichen Fuße in
demselben Besitz wird als süd-
deutsche, vielleicht augsburgische
Arbeit aus der Mitte des XVII.
Jahrhunderts angegeben. Ein für
die Bedeutung der Nürnberger
Goldschmiedekunst sehr kenn-
zeichnendes Werk ist der Pokal
der Donauschiffer, eine bezeichnete
Arbeit des Nürnbergers S. B. Fern
aus dem Ende des XVII. Jahr-
hunderts, im Besitz des Herrn
Heinrich Herzog in Rossatz.
Prächtig ist das Chorgestühl
der Piaristenkirche zu Krems. Ein
reich geschnitzter und mit Intarsien
gezierter Tisch im Privatbesitz zu
Langenlois (1680 datiert) zeigt
neben strengeren Renaissance-
formen bereits Anklänge an das
Ohrmuschelwerk, das in einer
Truhe aus Lärchenholz im Pfarr-
hof zu Dürnstein noch deutlicher
hervortritt. Ein hervorragendes
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Balkongitter vom Stift Göttweig
(Aus der „Österreichischen Kunsttopographie", Band I)