Kaffeetasse mit Reliefgoldomamemen auf rotbraunen Lilstergrund und spielenden Kin-
dern in Graurnalerei (Aus dem „Wiener Porzellanwerk")
registrierenden Darstellung Brauns
verbindet sich die lebendige, fein-
sinnige Schilderung Folnesics', der
auch den Zusammenhängen des
Porzellans mit dem übrigen künst-
lerischen, li-
terarischen
und gesell-
schaftlichen
Leben der
Reichshaupt-
stadt nach-
geht, zu
glücklichem
Verein.lnder
äußeren Aus-
stattung des
Werks hat
die k. k. Hof-
und Staatsdruckerei ihre bewährte Kunst aufs neue gezeigt. Die Farbtafeln
sind mit Ausnahme weniger Tafeln, auf denen sich das Rot unangenehm
vordrängt, vortrefflich gelungen. Die schwarzen Tafeln stehen vielfach den
vorzüglichen Autotypien im Text nach, infolge der mangelnden Fähigkeit
des Lichtdrucks, die plastische Erscheinung
der Dinge voll wiederzugeben.
Die Periode Du Paquiers, als Wien noch
die einzige Nebenbuhlerin Meißens war, liegt
nunmehr in der Arbeit Brauns klar vor uns.
Es ist merkwürdig, wie bei noch so mannig-
facher Anlehnung an fremde Vorbilder, doch
die gesamte Produktion, in der sich Meiß-
nerisches, Ostasiatisches, Holländisches mit
dem damals herrschenden Wiener Barock
zu oft phantastischer Gestaltung mischt, ihren
eigenen stark ausgeprägten Charakter hat.
Führende Künstler, wie sie Meißen in
dieser Zeit an Herold und Kändler besaß,
lassen sich nicht nachweisen. Die von Braun
konstatierten Maler: Karl Wendelin Anreiter,
Philipp Danhofer, der auch Bayreuther-
Fayencen bemalte, und der Schwarzlotmaler
Jakobus Helchis scheinen eine ausschlag-
gebende Rolle nicht gespielt zu haben. - Auf
dem Gebiet der figürlichen Plastik sind die
Unbernalte Gruppe, Herkules und
Antäus (Aus dem „Wiener Porzellanwerk")