Lombardi und sogar den neuein-
geleiteten Bewegungsdrang eines
Francesco da Sant' Agata oder
eines Maffeo Olivieri ersetzen sollte.
Sicher hatten Künstler wie Olivieri
den Weg für Sansovino in Venedig
geebnet, aber das Hauptverdienst
daran gebührt der Malerei. Die
Errungenschaften der veneziani-
schen Malerei waren ihrerseits der
Toskana nicht fremd geblieben:
Fra Bartolommeo hatte sie, nach
längerem Aufenthalt in Venedig,
nach Florenz gebracht. Der junge
Jacopo Tatti aber, als er noch bei
Andrea Contucci in die Lehre ging,
schloß sich seinem Altersgenossen
Andrea del Sarto, diesem ersten
„Maler ' im , plastischen "Florenz, an,
dessen Stil ohne Fra Bartolommeo
und imletzten Grunde ohne dieVene-
zianer schwer
zu verstehen
wäre. So lie-
gen bereits in
Sansovinos
Anfangsgrün-
den veneziani-
sche, maleri-
sche Elemen-
te, ohne die
er in Venedig
kaum erfolg-
reich hätte auftreten können. Doch der treibende
Faktor für den Umschwung in der Kunst Venedigs
während der ersten Cinquecentohälfte war der in
Sansovino steckende Michelangelo-Geist. Venedig
selbst bedeutet aber auch für Sansovino einen
Umschwung, so daß sein Werk in zwei Haupt-
perioden geteilt werden kann: die des malerischen,
venezianisierenden Toskaners und die des plastischen,
toskanisierenden Venezianers.
Im allgemeinen wird die Bedeutung Sansovinos van A_ vmmiay Venedig
nur für Venedig gewürdigt, denn hier ist der Nieder- s. Giuliano
Abb. 10. juno, Werkstatt des Alessandro Viktoria
Abb. xx. Daniel