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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 6 und 7)

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der chinesischen Kaiser im XVIII. Jahrhundert gehörte wiederum die Kappe 
(Abb. 10). Wenn uns auch vorläufig noch die einzelnen Nachweise 
fehlen, so können wir doch vermuten, daß diese eigenartige und sicher 
historisch entstandene Tracht mit den andern Sitten und Symbolen zugleich 
aus dem Westen stammt. Dann können wir in der Axt das alte kretisch- 
mykenische Symbol des Zeus wiedererkennen. 
In diesem Zusammenhang können wir die chinesischen Einwanderer 
als Vermittler des mykenischen Kulturkreises, nicht etwa als Mykener, an- 
sprechen. 
III. GRIECI-IISCI-I-BAKTRISCI-IER EINFLUSS. - MITTELCI-IINA 
Aus der I-Ian-Zeit (206 vor Christi 
bis 265 nach Christi) sind die wiederholt 
erwähnten Steinreliefs erhalten, die einen 
ganz eigenartigen Stil aufweisen. Auf 
dem Hügel Hsiao Tang Shan sind einige 
Steine aus dem I. Jahrhundert vor Christi 
gefunden und weitere sind zufällig im 
XVIIIJahrhundex-tausgegrabenworden, 
die nach ihrer Inschrift von dem Grab- 
denkmal der Familie Wu aus dem 
Jahre 147 nach Christi stammen. Beide 
Fundorte liegen in der Provinz Shan- 
tung, der ausschließlichen Kulturstätte 
des alten China. 
Hier finden wir eine völlig neue 
Auffassung, indem zum erstenmal Men- 
schen und Tiere teils mit gravierten 
Linien, teils in Vollrelief gemeißelt sind. 
Auf den ersten Blick erinnern die 
kurzen gedrungenen Pferde und die 
zweiräderigen Wagen an griechische 
Darstellungen. Wenn auch nur wenige 
Werke durch Zufall erhalten sind, so 
hat sicher eine umfangreiche Kunst- 
betätigung damals stattgefunden. Es 
fehlt jederAnhalt, um einen allmählichen 
Entwicklungsprozeß der Kunstsprache 
vermuten zu können. Vielmehr dürfte, 
wie einst die reichen Formen der my- 
kenischen Kunst nach China kamen 
und so gut es ging nachgeahmt wurden, 
auch hier eine hochstehende fremde 
Kunst als Vorbild gedient haben. 
Abb. a5. Nioirin, farbige Freskomalerei, zirka 31m 
hoch von Koreaner Donchb, an der Mauer der 
Goldenen Halle (Kondo) des Horiuji-Klosters in 
Nara, Yamato, 6x0 nach Christi. (Aus Tajima. 
Selected Relics ofjapanese An, Band II)
	        
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