hohem Fuß, wie sie in den japanischen Dolmen ähnlich vorkommen, ferner
sehr interessante Urnen, die den I-Iausurnen der alten Ägypter entsprechen
und die Form von Kornspeichern als Rundbau mit Ziegeldach erhalten
haben. Sehr interessant sind auch Gefäße in Form von Ziehbrunnen, deren
Überbau deutlich die Rolle zum Aufwinden des Eimers zeigt; ein derartiges
Gefäß enthält sogar in seinem Innern noch einen kleinen Wassereimer.
Der Brunnen mit Schwengel dürfte die ältere Form sein (Abb. n).
Ebenso interessant sind die tönernen Darstellungen von Schafen und
Schweinen innerhalb von Gefäßen, die vielleicht den Hof oder Stall andeuten
sollen. Offenbar sind es Totenbeigaben, die zur Ernährung der Verstorbenen
gedacht sind. Dagegen sind bisher nicht Kultgefäße mit kleinen aufgesetzten
Figuren gefunden worden, wie wir sie unter zyprischem EinHuß in Japan
auf den Tongefäßen kennen lernen werden. (Abb. I8 h).
Auf einem Spiegel, der etwa seit dem VIII. Jahrhundert in einem japani-
schen Tempel aufbewahrt wird, finden wir die verschiedenen bisher kennen
gelernten mykenischen und griechisch-baktrischen Motive in malerischer
Gestalt vereint und weiter ausgebildet (Abb. 14). Die Kreisform in der Mitte
buchtet sich nach außen, um dem Außenrand eine doppelt gebuchtete Linie
zu geben. Wir sehen in der Mitte das Wasser in der bekannten stilisierten
Darstellung, belebt von Felsen, die dem antiken Vorbild entsprechen.
Darüber oblatenartig aufgesetzte Tiergestalten, zwischen denen Wolken-
ornamente, ähnlich wie auf den Dolchklingen Mykenäs, zur Füllung der
Fläche angebracht sind. Am äußern Rand finden wir die griechische Ranke
von fremden Tiergestalten belebt. Das Formgefühl für die griechische fort-
laufende Linie war verloren gegangen und daher sind die einzelnen Schnörkel
abgerissen nebeneinander gesetzt. Das Akanthusblatt ist in phantasievoller
Vielgestaltigkeit zu einem stilisierten Blattornament verarbeitet.
Auf einer Silberschale aus dem VIII. Jahrhundert (Abb. I5) sehen wir
zwischen den langgezogenen Wolkenornamenten Blumenstauden und Vögel,
Reiter auf der Jagd und flüchtiges Wild, welche eine hohe Technik verraten.
Die Verwendung des kleinen Bogens und das Kostüm zeigen das chinesische
Vorbild während die Abschlußborten oben und unten den Einfiuß der grie-
chischen Ranke erkennen lassen.
IV. JAPANISCHE BRONZEZEIT - ZYPRISCHER EINFLUSS
Nach alten Legenden soll etwa 660 vor Christi Jimmu Tenno, der Ahn-
herr des heutigen Mikado, auf der westlichen Insel des japanischen Kaiser-
reichs gelandet sein. Die Taten seiner göttlichen Vorfahren und seiner
irdischen Nachkommen sind uns ausführlich im Kojiki und Nihongi berichtet,
deren Niederschrift in den Jahren 7x2 und 720 nach Christi nach älteren
Berichten erfolgte. Da erst im Anfang des V. Jahrhunderts von Koreanern
die Schrift in Japan eingeführt wurde, müssen die Aufzeichnungen aus der
vorhergehenden Zeit nach mündlichen Angaben gemacht sein und ent-
behren daher der historischen Glaubwürdigkeit.