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Die Erforschung
der ostasiatischen Völ-
ker unter den verschie-
densten Gesichtspunk-
ten der Rasse, der
Sprache, der Sitten, der
Architektur, der Waf-
fen, der Töpfereien und
Gebrauchsgegenstände
zeigt uns, daß verschie-
dene Völkerstämme
nacheinander einge-
wandert sind.
Wir können in Ja-
pan eine Mischung von
drei Menschenrassen
und drei Kulturen fest-
stellen. Das heutige
Japan ist in der ältesten
Steinzeit das Reich der
Ainos gewesen, die
heute nur noch in ge-
ringerAnzahl auf Yezzo,
der nördlichsten Insel
des Kaiserreichs, leben.
Über das chinesische
Abb. 2. Zweistöckiges Haus mit Säulenkonslruktion auf Steinbasis, niedri-
ge Galerie, vorspringendesRegendach mit Schindeln, Treppe mit Geländer;
Festland WISSCII Wlf aus oben vier Frauen, in der Mitte drei Männer, unten Bedienung. Steinrelief
vorn Grabmal derFamilie Wu, Shantung. x47 nach Christi. (Aus Chavannes,
dieserfruhenZeitmchts. L3 Sculpture an China)
Im Südwesten Japans
landeten viele Jahrhunderte später Malaienhaufen, welche die Bearbeitung der
Bronze kannten und die Ainos immer mehr nach dem Norden zurücktrieben.
Auf den Eroberungszügen, wahrscheinlich in Idzumo, der Korea am nächsten
gelegenen Landschaft, trafen die Eroberer eine Kolonie der höher kultivierten
Völker des Festlandes an. Die Träger dieser chinesisch-koreanischen Kultur
kannten bereits das Eisen und hatten eine Kultursprache, die der sogenannten
turanischen Sprachengruppe angehört. Die vordringenden Malaien nahmen
die Festlandssprache an, aber sprachen sie in ihrem eigenen Dialekt aus,
indem sie keine Silbe ohne Endvokal prononzieren konnten und den Plural
durch Wortverdoppelung bildeten.
Die Idzumo-Kolonisten waren die Vermittler der auf dem asiatischen
Festland entstandenen Kunst, die wiederum verschiedene fremde Einflüsse
erkennen läßt. Im Norden des heutigen Chinesenreiches siedelten sich in
unbestimmter Zeit, vielleicht im II. Jahrtausend vor Christi, die ersten
Chinesen der Bronzezeit an, aber erst im III. Jahrhundert vor Christi drangen
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