300
sie nach dem Süden, bis zum Yangtsekiang, vor. Das gewaltige Türkenvolk
der I-Iiungnu hatte weite Gebiete Mittelasiens erobert und vertrieb die von
den westlichen Geschichtsschreibern Indoskythen, von den Chinesen Yuetshi
genannten Völker von den Ufern Bulungirs nach dem Westen. Die Flüchten-
den eroberten Baktrien, das seit dem III. Jahrhundert vor Christi von Königen
griechischer Abstammung beherrscht wurde. Mit diesem Volke verbündeten
sich die Chinesen gegen den Fürsten von Hiungnu, der durch die Eroberungen
ihr Nachbar geworden war. Durch ein Schreiben des Hiungnufürsten aus dem
Jahre 176 vor Christi erhielt China zum erstenmal Kenntnis von den westlichen
Völkern. Seit dieser Zeit gingen politische Gesandtschaften und dann regel-
mäßige Handels-
karawanen nach
dem Westen und
ein reger Austausch
der Produkte bis zu
den Ländern des
Mittelländischen
Meeres, selbst bis
Rom, wie auch Pli-
nius berichtet, fand
statt. Eine weitere
Befruchtungerhielt
die chinesische Kul-
tur durch die Ein-
führung des Bud-
dhismus im Beginn
der christlichen
Zeitrechnung. Im
Abh. 3. Mischstil des malaiachen Pfahlbaues mit Umgang und des chinesischen NOfdCIl Indiens, in
Terrassenbnues mit Zugang durch Tore in Mittelachse. Die reiche Ausführung und der Provinz Gan _
geschweifte Form der Diebe: zeigt die spätere Ausführung. (Aus Milnsterberg, _
Japanische Kunstgeschichte, Band II) dharashatte Slchauf
den Trümmern der
griechischen Kultur die buddhistische Kunst entwickelt, die etwa im IV. Jahr-
hundert nach Christi in Turkestan, Persien und China eine Blüte der Malerei
und Plastik erlebte und einige Jahrhunderte später über Korea nach Japan kam.
Jedes der einwandernden Völker und jede der einwirkenden Kulturen
hat bei den Gebrauchsgegenständen und Waffen, Ornamenten und Techniken,
Bauweisen und künstlerischen Darstellungen bestimmte Ausdrucksformen
bewirkt, die einen Zusammenhang mit gewissen Kulturkreisen der alten Welt
erkennen lassen. Die einmal eingeführte Form und Technik ist als geheiligte
Tradition immer wieder nachgeahmt und häuiig noch heute erhalten.
IP i:
Bereits Richthofen hat darauf hingewiesen, daß die Verwendung des
Piiugtieres in Nordchina einen Zusammenhang mit den westlichen Ländern