I:
Abb. 5. Entwicklung desTerrain- undwolkenrnusters. a Stiere zwischen
Steinornamenten, Relief auf Goldbecher von Vaphio in Lakonien,
Museum zu Athen, Mykenä, II. Jahrtausend vor Christi. b Löwen
zwischen Wolkenornamenten, Edelmetalleinlagen auf Dolchklinge, aus
dem vierten Burggrabe von Mykenä. c Flockenornament zwischen
Pflanzen, Wandmalerei aus Highia Triada, bei Phaistos aufKreta. (Aus
Reiche]. Mernnon I, b, c M Hall, The Oldest (Zivilisation of Greece, a.)
Die Entwick-
Vlungsreihe von
' Hörschelrnannist
dieselbe wie die
des Verfassers
des Pokutulu,
indem alle ein-
fachen geometri-
schenOrnamente
der ältesten Zeit,
die reichenBand-
ornamente der
mittleren und die
Tierornamente
der jüngsten Zeit
vor Christi zuge-
schrieben wer-
den. Diese Ent-
wicklungstheorie halte ich
für sehr anfechtbar, da die
Formen der Bronzegefäße
schon bei den ältesten
linearen Ornamenten eine
so vollendete Technik
aufweisen und mit so vor-
züglich modellierten pla-
stischen Tierköpfen ver-
ziert sind, daß es nicht
gut angängig ist, aus dem
Flachornament allein, un-
ter Vernachlässigung der
sonstigen Ausführung, die
Entstehungszeit feststellen
zu wollen. Die Formen
der Gefäße und die Voll-
plastik setzen eine höhere
Kultur voraus als die Her-
stellung der primitiven
Flachornamentik verlangt.
Daher nehme ich an, daß Kunstwerke einer fremden hohen Kultur als
Vorbild gedient haben. Erst infolge der geringen Kunstfertigkeit der dama-
ligen chinesischen Bevölkerung wurde die Ausführung entsprechend ver-
schlechtert und dann durch Kopien nach Kopien immer mehr vereinfacht und
verändert. Es ist auch wohl möglich, daß nebeneinander von verschieden