der drehbare Arm (in den Rauchstuben der altnor-
wegischen I-Iäuser die „Göja", der Galgen) mit
Vorrichtung zum Aufhängen der Kessel über dem
Feuer befand. Hier, wo auch meist die Handmühle,
die „Quern", stand, war der Platz der Hausfrau,
wenn sie zur Winterszeit im Kreise der Mägde den
Faden zu allerlei Gespinst bereitete. Daß darin
Vorzügliches in den verschiedensten Techniken
geleistet wurde, zeigen die außerordentlich zahl-
reichen, in bezug auf Ausführung geradezu muster-
gültigen Arbeiten, die das Flensburger Museum
bewahrt: Köstliche Webereien aus Leinen und
Wolle, Beiderwandstoffe, stets in zwei Farben aus-
geführt und außerordentlich abwechslungsreich im
Dessin, von einfach geometrischem Muster bis zu
komplizierten figuralen Szenen (Abb. 21, 22, 23,
24). So wie diese Dinge, gehören auch die vorzüg-
lichen Spitzenarbeiten, die,hauptsächlich im Kreise
Tondern hergestellt, dem Lande im XVIII. jahr-
hundert eine Quelle reichlicherEinnahmen wurden
(noch x8I2 waren über 12.000 Personen mit Klöp-
pelei beschäftigt) zur Hausindustrie, ebenso die in
bezug auf farbi-
ge Zusammen-
stellungoftfrap-
pierend schö-
nen, freihändig
Abb. 33. Kunstgewerbemuseum zu
Flensburg. Schmiedeeisen-m: Trä-
llnd auf dem ger. XVlll. jabrhundert
Webstuhl her-
gestellten Stuhl und Bankkissen in Noppen-
technik oder mit aufgeschnittenen Büscheln
in Art der Drellweberei, auch in Gobelin-
manier (Abb. 4x).
Rechts und links von diesem Platz,
quasi ein Querschiff, befinden sich die Sid-
delser, Nischen mit Tisch und ringsum-
laufenden Bänken. In den Wänden, tags-
über durch reichgemusterte Vorhänge in
Beiderwandweberei dem Blick verborgen,
befinden sich Kastenbetten (Abb. 39). W
Die Zahl der Räume in diesem Umfang
Abb. 3:. Kunstgewerbemuseum zu Flens- bezeichnet die ältere Art der Anlagen, in
burg. Scbmiedeeiserne Krone aus Klockries. denen Herrschaft, Gesinde und unter
XVIII. Jahrhundert; diente als Träger zum _ _ _ _
Zgugurockngn übe; dgm Bilggggfqfgn einem Dach vereinigt waren. Sind nun
so