MAK

Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 10)

D43 
spiel einen Eber, mit zwei Hunden kämpfend im Kasseler Museum und einen 
solchen, im Kampf mit einem Hund, im Museum zu Darmstadt (Abbildung 
Seite 548). Die Tiere stehen auf hohen reich modellierten und mit Gold und 
Purpur gehöhten Rocaillesockeln. Der Boden ist mit Gras, Stauden und 
Blumen bemalt. Als Marke erscheint das eisenrote oder braune Rad. Ent- 
nommen sind solche Sujets den illustrierten Jagdbüchern und den deutschen 
Ornamentstichen, zum Beispiel des Engelbrecht. Eine auffallende Verwandt- 
schaft mit gleichzeitigen Frankenthaler Figuren zeigen einige Höchster. Des 
Vergleichs wegen bilde ich hier eine Frankenthaler Gruppe aus der Samm- 
lung des Herrn Dr. Max Strauß in 
Wien mit der Marke von j. A. 
Hannong ab, einen „Sommer"(Ab- 
bildung Seite 551). Die Frage steht 
offen, ob ein Frankenthaler Model- 
leur nachHöchst kam, oder 0b, was 
wahrscheinlicher ist, in letzterem 
Ort die Modelle der pfälzischen 
Konkurrenzfabrik einfach mit ge- 
ringen Modifikationen nachgeahmt 
wurden. Das eine aber scheint 
sicher zu sein, daß den Franken- 
thalern die Priorität gebührt. Denn 
die künstlerische Qualität der 
Frankenthaler Modelle unter den 
Hannongsschonistunverhält- 
nismäßig höher als in Höchst. 
Die Vorbilder für den kleinen 
Höchster Abbe (Abbildung 
Seite 550) und die I-Iarlekine 
(Abbildung Seite 550), beide 
bei Dr. List, ersterer unter an- 
drern auch bei Herrn Heinrich 
Rothberger in Wien, sind 
leicht erkenntlich in jenen Frankenthaler Modellen, den dicken karikierten 
Figuren mit nackten Füßen auf durchbrochenen Rocaillesockeln, von denen 
der Kavalier, der bei Hirth war (Deutsch-Tanagra, Nr. 428, abgebildet in diesem 
Katalog) für den Abbe vorbildlich war. Auch die gitterartig durchbrochenen 
Sockel hat man in Höchst kopiert. Auch hier das gemalte Rad, bei dem Roth- 
bergerschen Exemplar noch mit dem Malermonogramm C. Ebenso evident ist 
der Zusammenhang mit Frankenthal bei einigen Verkäuferiiguren, so bei 
einem Kupferstichhändler in der Sammlung der Charlottenburger Porzellan- 
manufaktur (eisenrotes Rad), einem Blumenmädchen mit aufgeraffter Schürze 
(Auktionskatalog I-Ielbing, 20. März r8gg, Nr. 26, mit Abbildung, rotes Rad), bei 
der hier abgebildeten Figur eines „Sommers", eines Mädchens mitApfeln in der 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bemalte Höchster „Saisongruppe", den „Frühling" dzrstellend, 
um 175of55
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.