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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 11)

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Balken und Endigungen. Den Zusammenhang des Fritzlarer Meisters, welcher 
das Altarkreuz hergestellt hat, mit Rogkerus hat Otto von Falke in „Illu- 
strierte Geschichte des 
Kunstgewerbes", I., Seite 
242 ff., klargelegt. Fritzlars 
Klosterwerkstatt ist ein 
Ableger derjenigen des 
Rogkerus. Daher die ver- 
schiedenen Anklänge an 
die Kunst des älteren 
Meisters. Im Frankfurter 
Fritzlar und hat so seine 
besonderekunstgeschicht- 
liche Bedeutung. Nimmt 
man noch hinzu, daß sich 
beim gegossenen Christus- 
körper des Frankfurter 
Kreuzes Hildesheimer 
Einliuß bemerkbar macht 
- der ganze Habitus der 
Figur und die Behand- 
lung des Gusses sprechen 
dafür -, so bildet das 
Kreuz auch für die ange- 
nommenen Beziehungen 
von Fritzlar zu Hildesheim 
eine neue Stütze. - Dem 
gleichen Betrieb gehört 
übrigens ein vergoldetes 
Kupferkreuz an, das sich 
im Schloß zu Erbach im 
Odenwald befindet (Ab- 
 
 
 
 
 
Vortragekreuz aus der Fritzla- 
rer lüosterwerkstatl, Rückseite 
Kreuz vermögen wir nicht 
eine Arbeit des Fritzlarer 
Künstlers selbst zu sehen; 
unzweifelhaft aber ist es 
ein Werk seines Betrie- 
bes. Es bildet ein neues 
Verbindungsglied zwi- 
schen den Werkstätten 
von Helmershausen und 
bild. in „Trachten, Kunst- 
werke . . ." von I-Iefner- 
Alteneck, I., Tafel 57). Es 
ist eine viel plumpere Ar- 
beit als das Frankfurter 
Kreuz, was freilich an 
dieser Abbildung nicht 
hervortritt. Man wird 
aber nicht fehlgehen, 
wenn man das Kruzifix 
demselben Künstler zu- 
schreibtEinesolcheÜber- 
einstimmung zwischen 
den zwei Arbeiten, wie 
sie sich an den gravier- 
ten Evangelistensymbo- 
len offenbart, insbeson- 
dere in der Zeichnung 
der Flügel, spricht für 
die Annahme, daß das 
Kruzifix eine Arbeit 
des Fritzlarer Künstlers sei. Technik sowie Verteilung des ligiirlichen 
und ornamentalen Schmucks entsprechen vollkommen der Fritzlarer Art. 
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