(Geschenke an das Museum.) Die Verlngshnndlilng Gonpil und Comp. in
Paris hat durch Vermittlung des Herrn Hofrathes Ritter v. Schwarz auch den zweiten
Theil des Bargus-Geromväschen Werkes „Cours de dessin", Herr Mader in Innsbruck
einige ornamentals Gypsabgiisse nach Origiualien des 16. Jahrhunderts und die Gebrüder
Thonet und Herr Schubert jene Objecte, welche den Vortrag des Prof. Dr. Exner
über Holztechnik illustrirten, dem Museum zum Geschenke gemacht.
(Neu ausgestellte Gegenstände.) Am 15. November: Kronung Mariens,
Temperagemlilde der Maler Paulus und Johanuinus vom Jahre 1358, venetian. Schule;
Entwurf zu einer Decoration von Lucretin Borgia von Eduard Van der Niill, und An-
sichten aus dem Salzkammsrgute, in Oel gemalt von Charles Lafite.
Am 20. November: Glasgemtilde nach der Zeichnung des Professors J. Klein.
ausgeführt von der Maden, Stsdl- 8: Neuhausefschen Glasmalerei-Anstalt in Innsbruck im
Auftrage des Grafen Schlesberg zu Tilborn am Rhein; venetianische Glasgefiisse aus dem
Besitze des iisterr. Museums, gezeichnet vom Architekten Hsyde; Amazone in Bronze
von J. Kiss; 0ttin's Elementarzeichenwerk nach stigmatog-raphischer Methode; Bargnc-
Gerome Zeichenvorlageu fiir fignrales Zeichnen und Bourgoin's Werk iiher arnhische
Architektur.
Am 2G. November: Eine Gruppe, vorstellend die Ruhe der heil. Familie auf der
Flucht nach Aegypten, entworfen und modellirt vom Bildhauer G. J. Benk; Portrait der
Kronprinzessin Margaretha von Italien, nach der Natur gemalt von Gordiziani in Flo-
renz, Eigenthum des Fräulein Rosa Arhesser; Aufnahme der Stefanskirche, Tuschzeicli-
nung vom Architekten Baldi nger in Stuttgart; Portal des Regensburger Domes, Aquarell
von R. Alt; fiinf Aquarelle nach Originalgemiildsn der Belvedera-Gallerie, von Alexander
Kniser, und ein antiker Candelaher in Marmor.
Am l. Deoember: H) Emailplatten von Limoges, Eigenthum des Herrn Grafen
Coronini in Görz; zwei Codiees der Prager Universitätsbibliothek; Gartenlanb und Alpen-
blumen. nach der Natur aus chinesischem Papier gefertigt von Gräfin Pauline Baudis sin;
zwei Tischplatten, Holzmosaik; endlich Photographien nach älteren und modernen Kunst
gegenstlinden der Prager Filialausstelluug.
Am 9. Decmber: Aus der Kunstsammlung des Herrn J. Biehler eine Suite von
Cameen und Iutaglien; die Portrlitbiiste Dr. A. Messmefs vnn Messerschmidt vom
Jahre 1770; Mercur und Argus, eine Gruppe in Blei von Rafael Donner; ein Pferd in
Marmor, italienisches Quinquecento; ein Schmuckkästchen aus Ebenholz; ein grosser Glas-
pocal aus dem Besitze des Herrn Posonyi; Ansicht des Stefansplatzes und der Stadt
Luzern, Aquarelle von Rudolf Alt; zwei Frauenhöpfu, radirt von Charles Belay, und
zwei Tischplatten, gemalt von Fräulein Hendas.
Am lt). December: Eine Mustersammlung der Firma „Zum römischen Kaiser"
(Reiß k Meyer) vom Jahre l760-lS2D, Herrengilets, bunte Rock- und Beinkleiderstolie,
Seiden-Brautkleider, Bnmmt- und Pliischstoße Wiener und französischen Fabrikates ent-
haltend, sowie eine Wiener Goldhaube von 1760, geordnet von Ebo Amann, und ein
antiker Greif aus Bronze, gefunden 1839 am Fusse des Magdalenenberges nächst St. Veit
in Käniten, Eigenthum des Herrn Ed. Gnntschnigg.
Am 12. December: Die Biiste von Liszt modellirt von Professor Zumbusch in
München; eine silberne Monstranze im gothischen Style und ein Kelch aus der St. Materni-
Kirche in Aussig; Messer und Gabel aus Elfenbein nach der Zeichnung des Architekten
R. Felds charek ausgeführt vom Drechslermeister Link, und vier Glasvasen aus dcr
Fabrik J. Schreiber 8x Steffen in Wien.
(Besuch des Museums.) Die Anstalt wurde im Monate November von 8592
Personen besucht.
(Vorlesungen lm Museum.) Herr Prof. Dr. A. Beer wird im Januar k. J.
folgende Vorlesungen halten:
1. Vorles. am 7. Januar: „Ueber die Bedingungen der industriellen Entwicklung
und die Indusn-ie im 19. Jahrhundert";
2. Vorl. am 14. Januar: „Die Baumwollenindustrie";
3. Vorl. am 2l. Januar: „Die Industrie und der Fortschritt";
4. Vorl. am 28. Januar: „Die Epochen des Welthandels".
(Kullslbllllllßm) Im ersten Saals des österreichischen Museums befindet sich
gegenwärtig eine grosse Blumenstellage, deren Anwesenheit an diesem Orte im ersten
Augenblick Verwunderung erregt. Die Btellage aus Holz- oder Rohrdechtwsrk ist zu einfach,
um zwischen Gegenständen der Kunstindustrie, wie sie dort versammelt sind, besondere
Beachtung erwarten zu können, und die Blumen - hlilt jedermann tiir natürliche. Das
ist keine Uebertreibuug. Blumen und Blätter der Rhododendren, Begonien u. s. w. sind
in Form, Firbunv, Stellung und Haltung in dem Grade naturgetreu, dass man nur schwer