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seiner etwas gesuchten Schlichtheit manchmal an die Präraffaeliten, zuweilen
aber auch an Thema oder Klinger, ohne die Innigkeit des ersteren oder die
Kraft des letzteren zu erreichen. Originell ist er nur in der Erlindung, in der
Kraft seiner Phantasie.
So gestaltete sich diese kleine Ausstellung zu einem Ereignis ersten
Ranges und als die Newyorker Frühjahrsausstellung der Akademie eröffnet
wurde, zeigte sich der Umschwung der Anschauungen darin, daß den Sezes-
sionisten eine ganze Wand des Mittelsaales überlassen wurde. Hier waren
die Maler der „tonal
school", die als Nach-
folger der Maler von
Barbizon anzusehen
sind, sehr gut vertreten.
Ihr Haupt W. Ranger
hatte vorzügliche Land-
schaften gesendet, aber
auch die Landschaften
F. B. Williams hielten
sich gleichwertig neben
ihnen, ebenso wie die
von Granville Smith,
Edward Pothast, Albert
Groll. Robert David
Panley erhielt für sein
feingestimmtes Bild
„Tanagt-a" den für die
vorzüglichste Arbeit be-
stimmten Clarke-Preis.
Die drei I-Iallgarten-
preise, für Künstler un-
ter dreißig Jahren be-
stimmt, erhielten Ernst
Lawson, George Bel-
low und Gilnihst. Die
Preise für die beiden
erstgenannten sind symptomatisch, da auch sie der Sezession nahe stehen.
Den Damenpreis erhielt Lillian M. Genth für ein vorzügliches Gemälde „Die
Lerche", ein nacktes junges Weib mit einer Hötenblasenden Nymphe in einer
Frühjahrslandschaft. Besondere Erwähnung verdienen auch die trefflichen
Leistungen eines jungen Malers, der zuletzt seine Studien in Italien betrieben
hat, C. W. I-Iawthorne.
Unter den Skulpturen ragten die Werke von Abastenia St. Leger
Eberle hervor sowie die des verstorbenen Bildhauers Aug. St. Gaudens,
dessen Arbeiten überdies eine im Metropolitan Art Museum veranstaltete
Eine Tochter des Südens, Lucy Scott Bower