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Material. Als Böttger 1710 mit seinen Erzeugnissen, deren Wert sich auf 4000
Taler belief, auf der Leipziger Messe erschien, waren fast alle der genannten
Verzierungsarten bereits vertreten. Im nächsten Jahre gesellten sich aber zum
roten Steinzeug noch verschiedenartige marmorierte Gefäße, wie denn über-
haupt die Erzeugung marmorierten Steinguts und namentlich derartiger
Fliesen Böttger durch längere Zeit beschäftigte, ohne daß jedoch deren
fabriksmäßige Herstellung größere Dimensionen angenommen zu haben
scheint. Tee-, Schokolade- und Kaffeegeschirr, Bierkrüge, Vasen und Leuchter
waren neben allerlei kleineren Gegenständen die am häufigsten fabrizierten
Objekte.
Im Jahre I7I3 kam das erste Böttger-Porzellan auf der Leipziger Oster-
messe zum Verkauf. Erst von diesem Jahre an kann man von einer wirk-
Bötzger-Porzellan mit aufgelegten. geformten, antikisierenden Verzierungen
lichen Porzellanmanufaktur sprechen. Bis dahin hatte sich Böttger mit der
Konstruktion entsprechender Öfen bemüht, was um so mehr Zeit, Mühe und
unablässiges Versuchen erfordert hatte, als er auch die Schamotteziegel für
die Öfen, die Kapseln für die Porzellane und endlich die Kegelchen, die den
Garbrand anzeigen, teils erfinden, teils für seine Zwecke umändern mußte.
Das Böttger-Porzellan war aber noch immer nicht dasselbe wie unser heutiges
Porzellan, denn Böttger hatte noch keine Kenntnis von der Verwendung
des Feldspats und bediente sich an dessen Stelle in der Regel des Alabaster-s
oder der Kreide als Flußmittel. Das Böttger-Porzellan ist daher auch
weniger durchscheinend als spätere europäische Porzellane.
Im weiteren Verlauf der Entwicklung zeigt sich, daß Geldmangel und
eine an Engherzigkeit grenzende Vorsicht der Regierungsorgane Böttgers
Erfolge nach jeder Richtung hemmten, daß immer von neuem auftauchende
Schwierigkeiten auf den Charakter wie auf die Lebensführung Böttgers