können.
Haenel und Tscharmann versuchen es, jeden einzelnen Raum der
Wohnung gesondert zu besprechen, damit seine Aufgaben in allen Winkeln
und Ecken erhellt und erkannt werden und alle Mittel und Wege Erörterung
finden, die passend und angebracht erscheinen, um den Zweck auch stets
voll zu erreichen. Da läuft wohl vieles Bekannte, Geläufige mit unter und
doch ist es unerläßlich, alles zu hören und zu wissen, weil der Mangel
an Erfahrung nirgends deutlicher fühlbar wird als dort, wo jede Einzelheit
benutzt und gebraucht wird.
Darum bringen die Verfasser auch für jedes der zahlreichen Beispiele
im Bilde die nötigen Worte mit, das Material, die Farbe, womöglich auch
die künstlerische Absicht zu kennzeichnen, Welche der einfarbige Druck und
manchmal ja auch der Mehrfarbendruck nicht erschöpfend zu geben ver-
mögen. Dadurch ist eine praktische Führung
gegeben, die alles Wissenswerte vermittelt.
Keine allgemeine Umschreibung, sondern
Daten und Tatsachen, der Wirklichkeit ent-
nommen. Auch der Geübte und Bewanderte
wird solche Mitteilungen nutzen können und
dem Unerfahrenen sind sie eine wertvolle
Gabe.
Wenn man die Liste der Künstler und
Ursprungsorte durchblickt, welche den zahl-
reichen Abbildungen beigegeben wurde, so
findet man vorwiegend Namen und Orte aus
Grundriß der Diele 1.. Schomdorf (A... dem Deutschen Reich, nur wenige Öster-
HMMI und Tsßhßrmeän- Die Wohnung reicher, Engländer, Holländer. Das sichert
d" Neuzeit) dem Ganzen die Einheitlichkeit eines ge-
schlossenen Charakters, trotz der 228 Abbildungen und I6 farbigen Tafeln.
Die Verfasser bekennen auch unumwunden, daß sie von der Absicht geleitet
waren, „einen Antrieb zur Wiedergewinnung eines nationalen Wohnungs-
stils, zur Schaffung eines zeitgemäßen deutschen Heims" zu geben. An dieses
Werk haben zahlreiche Kunstzeitschriften seit langem rührige Hände gelegt.
Daß trotzdem immer wieder neue Folgen von Leistungen vorgeführt werden
können, die der Veröffentlichung wert sind, ist ein Beweis für die große Aus-
breitung und rege Betätigung, welche trotz Anfeindung und Hemmung die
modernen gesunden Anschauungen in Deutschland gefunden haben. Mit
Stolz heben die Verfasser der Vorrede auch den Umstand hervor, daß fremde
Einflüsse in Deutschland immer mehr in den Hintergrund treten, sie sagen:
„Inzwischen hat man das belgischeSchema nicht nurvöllig aufgenommen,
sondern in sich überwunden, hat von den Engländern nicht so theoretisch
als in praktischem Eingehen auf ihre Leistungen in der Innenausstattung
unendlich viel gelernt und hat die Ansätze, die vor zehn Jahren in München,