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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 3)

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von H. Eugene Bolles gekauft und dem Museum geschenkt. Darunter wert- 
volle Arbeiten aus der früheren Kolonialzeit, die nun zum erstenmal dem 
Studium zugänglich gemacht werden. 
Bis jetzt war die Gelegenheit, die Anfänge des hiesigen Kunstgewerbes 
zu überblicken, sehr karg gewesen. Das „Museum for the Arts of Decoration" 
und das „Van Cortlandt Mansion" in Newyork sowie verschiedene Museen 
anderer Städte zeigen einige Möbelstücke und wenige andere kunstgewerb- 
liche Arbeiten. Auf der St. Louiser Weltausstellung war in den Gebäuden 
der Neuenglandstaaten auch temporär einiges Kunstgewerbe aus alten 
Heimstätten vereinigt worden. Alles das gewährte jedoch kein vollständiges 
Bild. Dies bot nun die Hudson-Fulton-Ausstellung. Am reichhaltigsten waren 
Möbel und Silbergeräte vertreten, spärlicher Keramik und Glas. 
Man war bei dieser Ausstellung zum erstenmal bemüht, die in Europa 
längst übliche Art des Arrangements zu treffen, nämlich möglichst viele 
Interieurs herzustellen. Auf diese Weise konnten auch die wenigen Textil- 
 
Hudson-Fulton-Ausste]lung in Newycvrk. „TischbretW aus der frühesten Kolonialzeit 
arbeiten als passender Zimmerschmuck angebracht werden. Allerdings konnte 
bei dem Silber diese Art der Ausstellung nicht ganz eingehalten werden. 
Im allgemeinen hatte man aber doch den Eindruck, als ginge man durch 
einzelne Räume reicher Leute aus der Kolonialzeit. Diese Vorstellung 
wurde noch durch die ausgestellten Gemälde von Künstlern aus jener 
Epoche verstärkt, die als Wandschmuck angebracht waren. Es waren 
zum größten Teil noch nie zuvor ausgestellte Bilder, viele davon allerdings 
von mehr historischem als künstlerischem Wert. Am meisten interessierten 
natürlich die Gemälde von Robert Fulton, der nicht nur ein genialer 
Eriinder, sondern auch ein recht talentierter Maler war. Ein gutes Porträt 
von ihm war ein Werk von Benjamin West, dem ersten bedeutenden Maler 
Amerikas (1738-1820). Von Fulton (I765w18I5) enthielt die Ausstellung 
zwei Männerporträte. 
Der erste Saal der kunstgewerblichen Ausstellung zeigte vor allem 
Arbeiten aus der Periode von 1620 bis 1658. In den folgenden Sälen kamen 
dann allerhand Einrichtungsgegenstände, die bis etwa um die Mitte des 
vorigen Jahrhunderts zurückreichten. Eine Zimmereinrichtung, die von 
Duncan Phyfe hergestellt worden war, bildete die modernste Produktion.
	        
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