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entstanden, liefert
den Nachweis für
die brillanten Guß-
leistungen des Maas-
gebiets. Hundert-
fünfzig Jahre spä-
ter erwähnt Etienne
Boyleaux in seinem
„Livre des etablisse-
ments des metiers de
Paris" die Aussage
des Meisters Alain
le Grant, wonach es
in Brabant tüchtige
Gießwerkstätten gä-
be' Aus der gen" Bronzeplakette von Matthäus Donner, 1738 (Sammlung Figdor in Wien)
schen Periode der
Handrisch-brabantischen Plastik ist uns nichts erhalten, sie bildete sich im
Anschluß an die Architektur und diese arbeitete in Stein - hierin liegt wohl
der tiefere Grund, daß bedeutende Bildwerke in Bronze bis zur Spätgotik
nicht nur hier, sondern in allen deutschen Ländern so gut wie fehlen.
Versuchen wir aber in den bodenständigen Werken der Malerei
Ähnliches zu finden und beschränken wir uns dabei ausdrücklich nur auf
die Darstellungen des ersten Weibes im Paradies, so sehen wir den gleichen
Typus in augenfälliger Weise und für eine lange Epoche vertreten. Schon
auf dem Genter Altarschrein erscheint Eva mit dem vordringlich kugeligen
Bauch und der starken Behaarung des Mons Veneris und in gleicher
Weise betonen Jan
van Mabuse, Lukas
van Leyden und
Michael van Coxie
das robuste, über-
trieben muskulöse
Weib mit den üp-
pigen Formen des
kräftigen flandri-
schen Menschen-
schlags. Diese Fi-
gur der Eva lebt
noch fort in derAuf-
fassung des ersten
Menschenpaars bei
I-Iendrik Goltzius,
Bronzeplakene von Matthäus Donner, 1738 (Sammlung Figdor in Wien) Rembrandt und