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Die Benütznng des Museums durch Studium der Bibliuthek und Ornsmentstieh- 
snmmlung hat sich in ganz besonders erfreulicher Weise vermehrt. Sowol in den Tages- 
rtnnrlen von 9-4 Uhr, als auch an den Leseabenden Dienstags und Mittwochs von 6 
bis 7,9 (vom Jiinner bis I5. April und vom 15. October bis Ende December) waren alle 
Arbeitspläne von Vertreten der verschiedenen Zweige der Knnstindnstrie besetzt und die 
durchschnittliche, Zahl derselben kann uhneweiters per Tag auf 40 Personen angegeben 
werden. 
Daneben hat sich das Interesse der höheren Gesellscheftselassen fir das Museum 
in gleicher Weise, wie in den früheren Jahren, erhalten. 
Die Ehre des a. h. Besuches von Seite Sr. Majesüit des Kaisers und anderer Mit- 
glieder des n. h. Hofes ist dem Museum im Jahre 1861 wiederholt zn Theil geworden. 
II. 
Verhältniss des Museums zu den Kronländern. 
Die dem Museum in den Statuten zugewiesene Verpdichtung, durch die Ahhultung 
von Filiul-Ausstellnngen in den Kronländern, beziehungsweise durch die leihweise Ueber- 
lnssung von Museumsgegenständeu und von Werken aus der Bibliothek der Anstalt für 
die Hebung der kunstgewerhlichen Thätigkeit auch ausserhalb des Reichsceutrums zu 
wirken, hat im Laufe des Jahres 18b"? zu wiederholten Malen ihre Erfüllung gefunden. 
Zu der alljährlichen Ausstellung des steiermäirkischen Kunstindustrievereines, welche 
im Monat März stattzuiinden pflegt, ist im Jahre 1867 eine griissere Anzahl von Original- 
objecten, Reproductionen und Bibliothekswerken beigetragen werden. Auch die von dem 
Vereine veranstalteten Sonntagsausstellungen, d. h. solche Expositionen, welche alle Sonn- 
tags gewechselt werden, sind wiederholt vom Museum aus beschickt worden. 
Ebenso hat sich das Museum an einer Ausstellung des Gewerbevereines in Briinn 
betlreiligt, wo die Photographien des Museums, die seit der letzten Ausstellung neu ange- 
fertigten Gypsahgiisse, die neuen Publicationen und mehrere werthvclle Bibliothekswerlxo 
ausgestellt worden sind. 
Ueher Anregung des Correspondenten Prof. Zitek in Prag wurde dem böhmischen 
Gewerheverein daselbst die Einsendung einer Auswahl von Gegenständen aus den Samm- 
lungen des Museums {in Aussicht gestellt, wofür der Verein den geeigneten Zeitpunct 
wählen wird. 
Die Jahresausstellung des Ingenieur- und Architektenvereines in Prag im Monate 
Februar wurde mit verschiedenen Eisen- und Bronzearbeiten, geätzten Gläsern. Stoßen und 
architektonischen Arbeiten beschickt. 
Dem Kunstverein in Salzburg wurde die neue Serie der Photographien des Museums 
zur Ausstellung übermittelt. 
Ebenso wurde dem Comite für das Volksfest in Linz eine Reihe von Gegenständen, 
,sowie in früheren Jahren, überlassen. 
Die Zeichenschule für die Glasindustrie in Steinschiinau, welche unter der Leitung 
des Herrn Dworaczek steht, hat über Ersuchen auch im Jahre 1867 mehrere Unter- 
richtsmittel zur Benütznng zugeschickt erhalten. 
Die vom österreichischen Museum auf der Pariser Ausstellung erworbenen Kunst- 
und Industriegegenstiinde wurden durch ein Rundschreiben der Direction an die Handels- 
kammern der in industrieller Beziehung wichtigsten Kronländer für die spätere abwechs- 
luugsweise Beniitzung zur Verfügung gestellt und in Folge dieser Zuschrift im Beginne 
des laufenden Jahres bereits tbeilwsise in Graz, Innsbruck, Briinn und Prag zur Aus- 
stellung gebracht, und für die projectirte grössere Ausstellung in Beichenberg zur Ver- 
wendung in Aussicht genommen. - 
Die Abhaltung einer grösseren Filialausstellung des Museums, wie eine solche im 
Jahre 1865 in grösserem Umfange in Leitmeritz stattgefunden hat und im Jahre 1868, 
nachdem alle Vorbereitungen geholfen waren, durch den Krieg vereitelt wurde, ist im 
Jahre 1867 au dein Umstande gescheitert, dass die Pariser Ausstellung die Pexsonalkräfte 
des Museums in hohem Masse in Anspruch genommen hat, indem der Director und die 
beiden Cnstodeu jeder durch mehrere Monate zum Zwecke des Studiums der Ausstellung, 
beziehungsweise zur Anhahnung und Durchführung der fdr das Museum gemachten Er- 
werbungen und der Secretär während des ganzen Jahres in amtlicher Mission sich in Paris 
aufgehalten haben. 
Der in den letzten Jahren durch die angedeuteten Verhältnisse motivirte Ausfall 
vnn grösseren Filialausstellungen des Museums soll im laufenden Jahre durch die Abhal- 
tung einer auf grösserer Grundlage projectirten Ausstellung in Reichenherg paralysirt
	        
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