bloß durch Nennung ihres
Namens, ihrer Stellung und
des in Fuß angegebenen
Ausmaßes der von ihnen ge-
stifteten Fläche zu verewigen
pliegten. Ungefähr das, was
heute die Widmungen in den
Glasfenstern sind, waren da-
mals die Stiftungen von so
und so viel Quadratfuß Mo-
saik des Fußbodens. Ähnliche
Widmungsinschriften haben
wir auf altaquilejensischem
Boden in der Basilika, die
in der Beligna-Vorstadt von
Aquileja ausgegraben wurde,
ebenso in S. Felice und in der
Basilika von Monastero.
Die Gesamtwirkung der
durch breite Rankenbänder
getrennten Felder ist pracht-
voll und läßt Schlüsse auf die
reiche Ausstattung jener Erst-
lingskirche zu, wie auch auf
die lebendige Kraft des ober-
italienischen Christentums je-
ner Zeit. Eine nähere Unter-
suchung des ikonographischen Inhaltes der neuen Funde wird erfolgen,
sobald auch die heute noch verdeckten Teile des Mosaiks bloßgelegt
sind, was aber ohne weitere Störung des Gottesdienstes erst erfolgen
kann, wenn die Frage entschieden ist, wie die überraschend große
Mosaikenfülle erhalten und geschützt werden soll. In diesen Tagen
geht eine Lokalkommission nach Aquileja, um die verschiedenen Mög-
lichkeiten der Erhaltung zu studieren. Dem k. k. Ministerium für Kultus und
Unterricht ist es zu verdanken, daß die Funde in dem erwähnten Umfange
möglich waren. Der Verein zur Erhaltung der Basilika von Aquileja hat
durch die mit großen Kosten durchgeführte Entfeuchtungsaktion der Um-
fassungsmauer den Anstoß zur Bloßlegung der altchristlichen Bilderschätze,
deren Existenz man schon teilweise kannte, gegeben und es braucht nicht
erst gesagt zu werden, mit welcher Begeisterung die ganze Bevölkerung
die Ausgrabungen, welche Oberingenieur Machnitsch leitet, bisher verfolgt
hat und wie sehr man allseits auf eine pietätvolle Behandlung der Funde
Wert legt.
Die neuen Mosaikfunde in der Basilika von Aquileja. Männliches
Porträt. Mittelschiff