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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 12)

bloß durch Nennung ihres 
Namens, ihrer Stellung und 
des in Fuß angegebenen 
Ausmaßes der von ihnen ge- 
stifteten Fläche zu verewigen 
pliegten. Ungefähr das, was 
heute die Widmungen in den 
Glasfenstern sind, waren da- 
mals die Stiftungen von so 
und so viel Quadratfuß Mo- 
saik des Fußbodens. Ähnliche 
Widmungsinschriften haben 
wir auf altaquilejensischem 
Boden in der Basilika, die 
in der Beligna-Vorstadt von 
Aquileja ausgegraben wurde, 
ebenso in S. Felice und in der 
Basilika von Monastero. 
Die Gesamtwirkung der 
durch breite Rankenbänder 
getrennten Felder ist pracht- 
voll und läßt Schlüsse auf die 
reiche Ausstattung jener Erst- 
lingskirche zu, wie auch auf 
die lebendige Kraft des ober- 
italienischen Christentums je- 
ner Zeit. Eine nähere Unter- 
suchung des ikonographischen Inhaltes der neuen Funde wird erfolgen, 
sobald auch die heute noch verdeckten Teile des Mosaiks bloßgelegt 
sind, was aber ohne weitere Störung des Gottesdienstes erst erfolgen 
kann, wenn die Frage entschieden ist, wie die überraschend große 
Mosaikenfülle erhalten und geschützt werden soll. In diesen Tagen 
geht eine Lokalkommission nach Aquileja, um die verschiedenen Mög- 
lichkeiten der Erhaltung zu studieren. Dem k. k. Ministerium für Kultus und 
Unterricht ist es zu verdanken, daß die Funde in dem erwähnten Umfange 
möglich waren. Der Verein zur Erhaltung der Basilika von Aquileja hat 
durch die mit großen Kosten durchgeführte Entfeuchtungsaktion der Um- 
fassungsmauer den Anstoß zur Bloßlegung der altchristlichen Bilderschätze, 
deren Existenz man schon teilweise kannte, gegeben und es braucht nicht 
erst gesagt zu werden, mit welcher Begeisterung die ganze Bevölkerung 
die Ausgrabungen, welche Oberingenieur Machnitsch leitet, bisher verfolgt 
hat und wie sehr man allseits auf eine pietätvolle Behandlung der Funde 
Wert legt. 
 
Die neuen Mosaikfunde in der Basilika von Aquileja. Männliches 
Porträt. Mittelschiff
	        
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