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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 12)

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Leinenstreifen mit roter Seidenstickerei (durch- 
bruchartigzusammengezogenerGrundyitalienisch, 
XVI. Jahrhundert, Originalbreite xo Zentimeter 
Lipperheide wieder festgestellt und die 
vorliegenden Beispiele aus ihrem Be- 
sitze. woran sie die Technik eben wieder 
erkannt hat, gehören wohl zu den 
schönsten erhaltenen Stücken dieser Art. 
Von Stickereien sind besonders 
deutsche, italienische und inselgriechi- 
sche zu erwähnen. Ein deutsches Bei- 
spiel wäre außer dem bereits erwähnten 
Stücke mit der Netzspitze der hier (auf 
Seite 6 16) abgebildete Streifen, inselgrie- 
chisch zum Beispiele das auf Seite 617 
oben abgebildete Stück. Daß hier schon 
starke italienische Einflüsse geltend sind, 
kann bei dem bereits erwähnten starken 
Verkehre zwischen Italien und dem 
Osten des Mittelrneergebietes nicht auf- 
fallen; die Beziehungen waren übrigens 
zum großen Teile wechselseitig. Von den 
übrigen inselgriechischen Arbeiten möge 
hier noch ein großes Kopftuch (.7) mit 
reicher roter Seidenstickerei in Faden 
von zweierlei Stärke - eine große 
Seltenheit - und mit reicher weiß-roter 
Fransenknüpferei hervorgehoben sein. 
Weit überwiegend sind die italieni- 
schen Stickereien der Renaissancezeit. 
Von sehr ausgeglichener Wirkung 
ist die geometrische Musterung des hier 
(auf Seite 6 17) wiedergegebenen Stückes. 
Das Stück auf Seite 618 mag beweisen, 
was übrigens auch schon andrerseits er- 
kanntworden ist, daß die italienische Re- 
naissancestickerei nicht nur unter orien- 
talischem, sondern (besonders durch 
die Musterbücher) auch unter deutschem 
Einflüsse stand. Die Technik unseres 
Stückes mit ihrer durchbruchartigen 
Wirkung, die durch enges Zusammen- 
schieben der Grundgewebfäden bewirkt 
wird, ist echt italienisch und Findet sich 
auch bei dem in der Zeichnung außer- 
ordentlich originellen Stücke, das hier 
auf Seite 61g abgebildet ist. Besonders hervorragend sind aber die zwei
	        
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