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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 10)

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Eintreten für gesunde Verhältnisse in den Arm zu fallen. Die kontinentalen 
Beispiele lassen sich an den Fingern abzählen, wo jenem Aufsaugungsprozeß 
rationell vorgebeugt wurde, der sich durch den Aufkauf aller für Bauzwecke 
nur irgendwie tauglich erscheinenden Gründe seitens spekulativer Individuen 
oder Körperschaften im Laufe der Jahre als Begleiterscheinung zu der vielfach 
durchaus fälschlich als „blühend" bezeichneten Großstadtentwicklung und 
zum Schaden der arbeitenden Allgemeinheit unbehindert zu vollziehen ver- 
mochte. 
Ulms Oberbürgermeister von Wagner, ein ebenso geistreicher als weit- 
sichtiger, allen Widerwärtigkeiten Trotz bietender und dabei unablässig 
tätiger Mann, ist der Spiritus rector dieser mustergültigen gemeindlichen 
Tätigkeit auf dem Gebiet des Wohnungswesens. Er hat die Entwicklung 
der Angelegenheit in einem xgo3 bei j. Ebner in Ulm an der Donau 
erschienenen Buche „Die Tätigkeit der Stadt Ulm an der Donau auf dem 
Gebiet der Wohnungsfürsorge für Arbeiter und Bedienstete" seit ihrem 
Beginn klargelegt. Damit füllte er eine in der kaum mehr zu überblickenden 
Literatur über Wohnungswesen, Wohnungsnot, Wohnungsverbesserung 
und so weiter vorhandene Lücke aus, die durch das Fehlen tatsächlicher 
Erfahrungen über die Wirkung kommunalen Eingreifens im Interesse der 
Bekämpfung des Wohnungsmangels durch Schaffung von Eigenhäusern 
seitens der Gemeinde vorhanden war. Geschrieben ist ja unendlich viel 
worden. Positive, greifbare Resultate lagen damals für Deutschland 
wenigstens nur für Ulm und das Städtchen Lambrecht in Bayern (3600 Ein- 
iwirh11"l' ' ' '1' 
  
Preis pro Haus öxoo Mark Preis pro Haus 6050 und 5x50 Mark 
ohne Garten und Einfriedigung ohne Garten und Einfriedigung 
Abb. 8. Gemeinnützige Bauunternehmungen der Stadt Ulm. Einfamilien-Doppelhäuser für Arbeiter, Römer- 
straßen-Quanier. Architekt: Reg-Baumeister Holch 
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