auch wür bei?
dergleichen ge-
legenheit ein
solches zu ver-
schulden nicht
ermangeln
werden. Ur-
kundlich dies
haben wür diesen Lehr-Brieff mit unseren Laadts-Sigil in eine Capsel an-
hangend wohl bedachtlich corroboriert und beglaubigt. So geschehen und
gegeben in der hochfürstlichen Haubt- und Residenz-Statt Salzburg aus
Unserer Laad nach Christi geburth Unseres Herrn Jesu Christi den . . . . . .
Monathstag . . . . Im Aintausent . . . . . . Jahrs."
„N. B. Vor Auslessung des Lehrbrieffs ist einer schuldig zu erlegen:
2 ß in die Laad, einen ieden allhiesig burgerlichen Zünngiesser 45 M, dann
vor Schreib und Förtigung I ß 45 Und dieses verstehet sich auf Papier,
will aber ein gesöll solchen auf Börgäment haben, so muss
derselbe umb r ß mehrers bezahlen."
Die vorstehend hier veröffentlichte Abschrift bietet bloß
einen Teil der alten Handwerksordnung, denn sie umfaßt nur
den Vorgang beim Aufdingen der Lehrjungen, die Stückord-
nung und eine Anleitung zur Ausstellung des Lehrbriefes.
Welchen kolossalen Umfang die vollständige Ordnung gehabt
Abb. 3c. Stadtprobe, Meisterzeichen und Feingehahsmarken des Stefan Platzer (1773
bis 1791)
_ _ _ _ _ __ Abb. 32. Meiste:-
haben muß, ist aus diesen wenigen Punkten, die eine Grund- zeicben des Josef
lichkeit wie kaum eine Zunftordnung einer anderen Stadt auf- Schal a" dem
_ _ Jahre 1784
weisen, zu ersehen. Von besonderem Interesse ist das Lehr-
briefmuster, weil Salzburg im Gegensatz zu anderen großen Städten, welche
bereits im XVII. Jahrhundert gedruckte Lehrbriefe ausstellten, noch lange
an einer handschriftlichen Empfehlung der freigesprochenen Handwerks-
jungen festgehalten hat.
Wir haben nun noch die Arbeiten des XVIII. Jahrhunderts zu bespre-
chen. Johann Michael Wild, welcher um 1718 Maria Weilhammer, die Witwe
nach Ferdinand Weilhammer, ehelichte und damit auch in den Besitz der Hof-
zinngießer-Gerechtsarrie gelangte, hatte wiederholt für den erzbischöflichen
Hof zu arbeiten. Einem solchen Auftrag verdankt der Jagdhumpen mit dem
Wappen des Erzbischofs Franz Anton Reichsfürst von I-Iarrach (1709 bis
1727) seine Ent-
stehung (Abb. 21).
Erzbischof Franz
Anton war ein
Freund der Kunst
und Liebhaber der
Jagd. So mag er
Abb. 33. Szadtprobe, Meistermarke und Gehaltsprobe des Josef Schedl (x78r-x822) an den TGlChVCT-