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ist eine Nachahmung desselben.
Die deutschen Länder-
wappen sind ziemlich reichlich,
nur zu reichlich, mit Kleinod-
helmen ausgerüstet, so daß
diese oft wie Hühner in einer
Steige auf dem Schildrand dicht
gedrängt nebeneinander sitzen.
Wo die Helme mit richtiger
Auswahl und der nötigen Rück-
sicht auf das Verhältnis zwi-
schen Helm und Schild in Ver-
wendung kamen, wurden durch
die ornamental wirkenden Helm-
decken ganz hübsche Bilder
erzielt, siehe zum Beispiel das
Wappen des Großherzogtums
Sachsen (Abb. 42).
Leider ist auch hier ein
stilistischer Fehler begangen
worden, indem man die mittel-
alterlichen Helme mit dem doch
viel später auftretenden Wap-
penmantel zu einem Bilde vereinte. Diese eigenartige Erscheinung bieten
uns alle deutschen Staatswappen, die Kleinodhelme führen, mit Ausnahme
der Hansastädte und des im Jahre 1902 neu geschaffenen großen Wappens
des Großherzogtums Hessen, bei dem man auf eine derartige textile Deko-
ration verzichtet hat.
So wie der Königshelm sind auch der Wappenmantel und der mit einer
Kuppel versehene Pavillon oder das Wappenzelt (siehe Abb. 32) aus der
französischen Heraldik herübergenommene Prachtstücke, die ihrer maleri-
schen Wirkung wegen in vielen Ländern bald heimisch wurden. Großbri-
tannien, Österreich und Ungarn, Spanien und Portugal sowie die kleinen Re-
publiken San Marino und Andorra benutzen diese Dekorationsstücke nicht,
nur in Österreich versah man zwei neu verliehene Provinzwappen, Buko-
wina (1862) und Vorarlberg (1863), mit Wappenmänteln, dabei erhielt Vorarl-
berg einen aus einem Fürstenhut herabfallenden, außen weißen, innen roten
Mantel", eine in der Heraldik seltene Erscheinung, weil die Wappenmäntel
und Zelte gewöhnlich mit Hermelin gefüttert sind. Da Vorarlberg ein titel-
loses Land ist, hat man wahrscheinlich deshalb von einem Hermelinfutter
abgesehen, aber dann hätte man eigentlich sich auch den Fürstenhut er-
sparen können. Weil aber das Wappen des Landes vor dem Arlberg über-
haupt in seinem Aufbau verunglückt ist, so kommt es aufdiesen unpassenden
Abb. 4x. Wappen von Württemberg
" Ströhl, Österreichisch-Ungarische Wappenrolle, III. Auflage, Tafel IX.