aber nicht einmal mehr Mut. Unter den Franzosen wäre besonders Puvis de
Chavannes zu erwähnen, von dem drei große Kartons aus der Genoveva-
Legende im Pariser Pantheon zu sehen-sind, sowie ein ausgeführtes Gemälde,
die Enthauptung des Täufers, von sehr reiner Komposition und fein im Tone;
uns Deutschen scheint es allerdings vielleicht etwas ferner zu liegen. Unserem
Empfinden entsprechen auch kaum die Kartons Besnards, deren Bedeutung
damit aber nicht geleugnet
sein soll. „Die Einladung zum
Feste" von Eugene Burnand
könnte als Beispiel eines ge-
suchten Gegenstandes gelten.
Serruriers byzantinisierende
und zugleich kindlich geklexte
Madonna darf wohl als Ver-
irrung angesehen werden.
Costas Bronze „Hi0b und die
Stimme Gottes" ist dagegen
vielleicht nur ein Scherz, der
gerade nur hier etwas „de-
placiert" wirkt.
Unter den Werken der
Engländer sind verschiedene
schöne Zeichnungen und gute
Glasfenster zu erwähnen. Be-
dauerlich ist, daß Thorn-Prik-
ker seine Apostel (XXb, Nr.
1148), die nicht ohne Größe
sind, so Knock-about-artig
ausgestaltet hat.
Großartig dämmerhaft,
am Rande des Bewußten
steht Fernand Kbnopffs
„Liebfrauenkirche" (XXXVIII,
Nr. 1861) da. Bemerkens-
wert sind die Arbeiten des
Halbmalaien Toorop, dessen
Linien- und Gedankengängen wir allerdings nicht immer folgen können. So
ist „Der Garten der Schmerzen" wohl kaum zu verstehen; es hieße unsere
ganze durch Jahrtausende gebildete Entwicklung nicht nur der Kunst, son-
dern unseres ganzen Gehirnes aufgeben, wenn wir uns solches Denken und
Empfinden angewöhnen wollten. Manche Arbeiten zeigen aber auch wieder,
daß einzelne fremde Klänge doch auch in uns eine mitschwingende Saite
finden können. Thorn-Prikker erscheint auch bei den Konkurrenzentwiirfen
für die Ausschmückung der projektierten Heiligengeistkirche in Düsseldorf;
Ausstellung für christliche Kunst in Düsseldorf. Meßkelch von
Jan Brom, Utrecht