eine leichte Beeiniius-
sung vom Meißener
gefallen läßt, und der
diskrete Dekor, der mit
zarten Farben und Mu-
stem, sehr häufig Streu-
blumen, zu arbeiten
gewohnt ist, schärfer
zur Geltung. Bei aller
Sorgfalt der plasti-
schen Durcharbeitung
sind aber die Franken-
thaler Figuren dieser
Periode doch etwas
plump in ihrer Kon-
stitution und schwer-
fällig in der Bewegung.
Einzelne hervorragen-
de Leistungen, wie die
großartige und auch
ungewöhnlich große
LaubengruppederToi-
lette der Venus (Resi-
denz Würzburg) oder
der beiden Prinzessin-
nen mit dem Neger oder der Tänzer und die Tänzerin Camargo gehen aller-
dings über das gewöhnliche Maß weit hinweg. Die glänzendste Periode fällt
in die gleiche Zeit für die Frankenthaler Plastik wie für die von Nymphen-
burg und hier findet sie sich ebenso mit einem Künstlernamen, der den Höhe-
punkt bezeichnet, nämlich mit dem Modelleur Konrad Link in Verbindung.
Auch Link war nur verhältnismäßig kurze Zeit, etwa 1762 bis 1766, in der
Fabrik beschäftigt, hat aber Bastelli an Fruchtbarkeit weitaus übertroffen.
Die starke Produktion hat nicht alles aus seiner Hand gleichmäßig ausreifen
lassen. Die Qualität der Exemplare in der Ausformung und der Bemalung ist
zudem offenbar eine unterschiedliche gewesen. Immerhin stehen aber
die berühmten Stücke aus Links Hand, die großen und die kleinen Jahres-
zeiten, die Musen und die Monatsfiguren in ihrer zierlichen Eleganz, die dabei
doch einen merkwürdig deutschen, bodenständigen Charakter bewahren,
unter allen deutschen Erzeugnissen der gleichen Zeit an erster Stelle. Kein
Wunder, daß die Bewertung der Frankenthaler Porzellane und besonders
die der Linkschen Periode am Kunstmarkt eine so hohe ist. Der Schrank,
der in der Münchener Ausstellung das Wesentliche der Linkschen Porzellan-
arbeiten enthält, bringt den Beweis, daß Frankenthal unbedingt mit an die
erste Stelle unter den deutschen Manufakturen gehört. Weniger glücklich
Das Gesicht, Frankeuthaler Gruppe der Karl-Theodor-Periode (A. von
Gwinner, Berlin)