Rheingegend und speziell die Stadt Köln in
der Sammlung vertreten.
Auf zweifachem Wege läßt sich die
Grundform der mittelalterlichen Kachelöfen
in den Ländern mit rauhem Klima erklären.
Das eine Vorbild lieferte der römische Back-
ofen mit seinen Topfkacheln. Die Er-
fahrung, daß der irdene Topf mehr Wärme
aufzunehmen imstande ist als eine Ton-
scheibe von gleichem Durchmesser, führte
beim Aufbau des römischen Backofens zur
Verwendung irdener, in altgewohnterWeise
auf der Töpferscheibe hergestellter Gefäße.
Diese Töpfe, mit ihrer Mündung dem Feuer
zu in den Mantel des Ofens "eingesetzt,
nahmen die Wärme in größerem Maße und
für längere Dauer auf; zugleich aber eig-
neten sie sich aus konstruktiven Gründen
vorzüglich zum Aufbau des Ofenmantels.
Es lag also bei solcher Anordnung der Topf-
kacheln die Tendenz vor, die Wärme mög-
lichst auf den Hohlraum des Ofens zu be-
schränken und so wurde auch die äußere
Wand des Mantels sorgfältig mit Lehm
Ziegeln und Töpfen aufge-
bauten Backöfen bestanden
im frühen Mittelalter auch
solche, die ganz aus Steinen
aufgeführt wurden. Einen
eigentlichen Stubenofen kann-
te man damals noch nicht.
Die Menschen suchten sich
bei dem Küchenherd, in der
Nähe des Backofens oder
beim offenen Feuer, welches
an kalten Tagen auf dem
Stein- oder Estrichboden an-
gezündet wurde, zu erwär-
men. Der unangenehmen
Rauchentwicklung sowie der
lästigen ständigen Über-
wachung dieser primitiven
Heizung schuf der offene
Abb. 75. Nischenkachel mit Adler. Graugrüne
Glasur. Frühes XVJahrh. Höhe 0'235 Meter
verstrichen. Neben diesen aus
Kamin in den großen Sälen Abb. 7a. Bodenßiese m. Basilisk. Elsass, XIVJahrh. Höhe 0-16 m