MAK

Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 6 und 7)

Rheingegend und speziell die Stadt Köln in 
der Sammlung vertreten. 
Auf zweifachem Wege läßt sich die 
Grundform der mittelalterlichen Kachelöfen 
in den Ländern mit rauhem Klima erklären. 
Das eine Vorbild lieferte der römische Back- 
ofen mit seinen Topfkacheln. Die Er- 
fahrung, daß der irdene Topf mehr Wärme 
aufzunehmen imstande ist als eine Ton- 
scheibe von gleichem Durchmesser, führte 
beim Aufbau des römischen Backofens zur 
Verwendung irdener, in altgewohnterWeise 
auf der Töpferscheibe hergestellter Gefäße. 
Diese Töpfe, mit ihrer Mündung dem Feuer 
zu in den Mantel des Ofens "eingesetzt, 
nahmen die Wärme in größerem Maße und 
für längere Dauer auf; zugleich aber eig- 
neten sie sich aus konstruktiven Gründen 
vorzüglich zum Aufbau des Ofenmantels. 
Es lag also bei solcher Anordnung der Topf- 
kacheln die Tendenz vor, die Wärme mög- 
lichst auf den Hohlraum des Ofens zu be- 
schränken und so wurde auch die äußere 
Wand des Mantels sorgfältig mit Lehm 
Ziegeln und Töpfen aufge- 
bauten Backöfen bestanden 
im frühen Mittelalter auch 
solche, die ganz aus Steinen 
aufgeführt wurden. Einen 
eigentlichen Stubenofen kann- 
te man damals noch nicht. 
Die Menschen suchten sich 
bei dem Küchenherd, in der 
Nähe des Backofens oder 
beim offenen Feuer, welches 
an kalten Tagen auf dem 
Stein- oder Estrichboden an- 
gezündet wurde, zu erwär- 
men. Der unangenehmen 
Rauchentwicklung sowie der 
lästigen ständigen Über- 
wachung dieser primitiven 
Heizung schuf der offene 
 
Abb. 75. Nischenkachel mit Adler. Graugrüne 
Glasur. Frühes XVJahrh. Höhe 0'235 Meter 
verstrichen. Neben diesen aus 
 
Kamin in den großen Sälen Abb. 7a. Bodenßiese m. Basilisk. Elsass, XIVJahrh. Höhe 0-16 m
	        
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