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DAS KUNSTGEWERBE AUF DER ERZHERZOG-
CARL-AUSSTELLUN G IN WIEN Sie VON
AUGUST SCHESTAG -WIEN Sie
IE durch Seine Majestät den Kaiser am 24. April in den
Räumen des Zubaues zum k. k. Österreichischen
Museum eröffnete Erzherzog-Carl-Ausstellung
sollte alles sammeln, was Bezug hat auf die
Kämpfe, in denen der Erzherzog die Truppen ge-
führt und Siege errungen, auf die Zeit, in der er
die Armee reorganisiert, und auf die Jahre, in denen
er zurückgezogen nur mehr seiner Familie lebte
und nicht mehr aktiven Anteil nehmen konnte an
den großen Ereignissen der Befreiung Deutsch-
lands. Es war nicht die Absicht der Veranstalter
dieser Ausstellung, die Kultur- und mit ihr die Kunstgeschichte dieser Zeit
vorzuführen, weil dadurch die Ausstellung zu umfangreich geworden wäre
und überdies sich notwendigerweise eine Wiederholung der Kongreßaus-
Stellung ergeben hätte, die im Jahre 1896 im k. k. Österreichischen Museum
stattgefunden hatte. Es sollten nur Erzherzog Carl und die Ereignisse, bei
denen er entweder selbst mitgewirkt oder auf die er Einfluß genommen hatte,
in Betracht gezogen werden. Trotzdem brachte die Ausstellung eine große
Anzahl kunstgewerblicher Objekte, die meist mit einer persönlichen Er-
innerung im Zusammenhang stehen und die im folgenden näher besprochen
werden sollen.
Die Ausstellung war in der Art angeordnet, daß der Hauptsaal die Er-
innerungen an den Erzherzog Carl, die Schlacht bei Aspern und die der
Schlacht vorangehenden Kämpfe im Jahre 180g enthielt und im Umgange im
Parterre die Feldzüge von 1792 bis 1800, der erste Koalitionskrieg, die Feld-
züge des Jahres 17g6 bis 1800 in Deutschland, die Feldzüge des zweiten
Koalitionskrieges in Italien und die freiwilligen Aufgebote von 1797 und 1800
zur Darstellung gebracht wurden.
Daran schlossen sich zwei Interieurs: das Arbeitszimmer des Erz-
herzogs aus dem Reichskriegsministerium und ein Interieur mit Möbeln
und zahlreichen andern Erinnerungen an Erzherzog Carl aus dem Besitz
des Erzherzogs Friedrich und der Erzherzogin Isabella, ferner ein Raum
mit den Bildnissen der hervorragendsten Mitkämpfer des Erzherzogs, Erz-
herzog Carl als Hochmeister des deutschen Ritterordens (1801 bis 1804),
die Kämpfe des Jahres 1805, die Franzosenherrschaft in Innerösterreich,
Kroatien und Dalmatien 1805 bis 1814, die Kämpfe des Jahres 180g in
Italien, Tirol, Innerösterreich, Ungarn und Polen; das Bürgermilitär, die
Insurrektion und die Freiwilligenaufgebote, das Jahr 1809 in Tirol und
Andreas Hofer; die Kämpfe in Deutschland, Ferdinand von Schill, Herzog
Friedrich Wilhelm von Braunschweig und das Friedenszimmer aus dem