MAK

Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 3)

Ausstellung schwedischer Volkskuns: im Österreichischen Museum. Altargxuppe in der Ausstellung. Arbeiten 
des „Liciurrw und der Nordischen Kompanie 
spätere und fremdartigere Einwirkungen. Die Blumenvase in der Mitte ist 
vielleicht als ein volkstümlich umgearbeitetes Spätrenaissancemotiv aufzu- 
fassen; die großen Blumen erinnern jedoch in der Zeichnung und insbeson- 
dere in der Farbe ganz an chinesische Porzellanmalereien der sogenannten 
Famille-rose-Klasse, die sich gleichzeitig mit den späten Barockarbeiten in 
Europa verbreiten, zum Teile von ihnen beeinfiußt, zum Teile sie beein- 
flussend. Die Jahreszahl 1735 rückt die Nachahmung dem Entstehen des 
Typus ziemlich nahe. Die Volkskunst wollte hier eben „Modernesii schaffen. 
Wir dürfen ja nicht vergessen, daß neben allem Konservatismus auch das 
Streben nach Neuem im Volke immer lebendig ist; doch wird auch das 
„Modeme" bei echter Volkskunst jeweilig vereinfacht und unwillkürlich 
umgearbeitet. Nur die Maschine setzt heute ganz Unverarbeitetes geistlos 
in die breitesten Schichten. 
Das Streben nach Neuem in der Volkskunst kann man auch an anderen 
Werken der Ausstellung erkennen, so an Umgestaltungen reicher barocker 
Gobelinumrahmungen mit dichtem Pflanzen- und Fruchtwerke, oder an 
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