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mit drei Schiebladen versehenen oder mit zwei Flügeltüren verschließbaren
Unterbau und einem meist etwas verjüngten Aufsatze mit Glastüren. Die
Schreibschränke oder Sekretäre (Abb. 39) mit der aufklappbaren Schrägplatte
über dem Aufsatze und Unterschrank sind ähnlich im Aufbau wie die
Porzellanschränke. Die Kleider- und Wäscheschränke haben meist ein-
fache Formen, ihre Gliederung beschränkt sich auf das Gesims und die
Abschrägung der vorderen Seitenkanten. Dreiseitige Eckschränke trifft man
sowohl als Porzellan- wie als Schreib- und Kleiderschränke. Sehr großer
Beliebtheit erfreuen sich die Kastenuhren mit schlanken Kasten, zuweilen
werden auch Uhrgehäuse mit dreiteiligen Sekretären verbunden. Der be-
kannte Aachener Architekt J. _]. Couven (x7o1-x763) hat auch zahlreiche
Entwürfe für Innenausstat-
tung und Möbel geliefert,
eine Reihe solcherEntwürfe
von ihrn sind im Museum
ausgestellt. In seiner Orna-
rnentik mischen sich in
eigenartigerWeise Barock-
und Regenceformen. Die
Tür des ehemaligen Wes-
pienhauses ist eine Arbeit
von ihm, ebenso zeigt die
Schrankfront (Abb. 40) sei-
nen Stil.
Das Museum hat auch
sechs vollständige, reich
geschnitzte Zimmervertäfe-
lungen aus der zweiten
Hälfte des XVIII. jahrhun-
derts, die aber mit Aus-
nahme einer einzigen wegen
Platzmangel bis jetzt nicht
aufgestellt werden konnten.
Dieses sogenannte Burt-
scheider-Zimmer hat zwei
Fenster, an den Schmal-
seiten je eine Doppeltür und
öffnet sich gegen einen
schmalen Gang mit einer
großen,zweiiiügeligenGlas-
tür, deren Rahmen, wie die
anderen Türen sehr fein
und reich geschnitzt sind
Abb. 34. Krönung Mariä, Schule von Noningham, Anfang des
XV. Jahrhunderts 41 und 42).