Schüssel figurale und
ornamentale Malerei.
Zur Erhöhung der de-
korativen Wirkung tritt
oft etwas Gold zum
Schwarzlot hinzu. Eine
zweite Gattung von
Schwarzlotmalerei re-
präsentiert die auf Seite
257 abgebildete Scho-
koladetasse mit Unter-
schale.DerUnterschied
ist in die Augen fallend:
Zeichnung und Model-
lierung wird nicht durch
Linien, sondern durch
Licht und Schatten be-
wirkt, dem Maler ist
nicht ein in präzisen
Linien ausgeführtes Olliotopf mit bunt bernaltem Reliefdekor, Wiener Porzellan der Dupaquier-
Zeit (Österreichisches Museum)
Original, sondern, allem
Anscheine nach, eine Tuschezeichnung vorgelegen. Solche Malerei ist
gewöhnlich nicht in schwarzen, sondern in hellen grauen Tönen durch-
geführt. Die dritte Art unterscheidet sich von beiden genannten durch ungleich
feinere und bessere Aus-
führung. Man erkennt eine
geübte Malerhand, das Fi-
gurale ist korrekt gezeich-
net, die Landschaft zart
behandelt und eingehend
detailliert, die Ornamente
sind reich und in geschmack-
voller Auswahl verteilt,
das Ganze ist mit feinem,
spitzem Pinsel durchgeführt.
Auch Gold kommt ab und
zu in spärlicher Anwendung
vor. Solche Malereien kommen auf
Wiener, Meißener und chinesischem
Porzellan vor. Es sind Dekorations-
weisen ein und derselben Werkstatt,
die wir mit ziemlicher Sicherheit in Bres-
lau zu suchen haben; Malereien von
Töpfchen mit bunten Reliefblumen Wiener
Porzellan der Dupaquier-Zei: (Österreichisches _ _ _ _
Museum) Glasmalem, die sich im ersten Viertel
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