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Gebäude eine vielhundertjährige Geschichte erzählen. Sie ist die größte Kirche romanischen
Stils in Böhmen, die ehemalige Klostergruft jetzt die Ruhestätte des Windischgrätz'schen
Fürstengeschlechts. Weiter aufwärts verengt sich das Miesthal allmälig in eine, mit
malerischen Felspartien geschmückte Waldschlucht, in deren Sohle der Fluß schäumende
Stromschnellen bildet. Nachdem die Bahn oberhalb des großen Eisenwerkes Josephihütte die
Mies zweimal überschritten und drei Tunnels passirt hat, verläßt sie das hier sich west
wärts wendende und bald flacher werdende Flußthal und tritt in ein offenes Hiigelgelände
hinaus, welches zur Linken von den bald näher rückenden niedrigen Waldkämmen des
nördlichen Böhmerwaldes begrenzt erscheint, während zur Rechten schroffe bewaldete Vor
sprünge hart an das linke Ufer des von Norden kommenden Klammerbachs, eines Zuflusses
der Mies, cheranrücken, über dessen rechtem Ufer die Bahn bis zur Station Plan-Tachau
Burgruine Schwamberg.
hinläuft. Zwischen Plan und Kuttenplan, welche beide Städte ostwärts der Bahn bleiben
und in einem Hügelgelände liegen, hinter welchem östlich eine lange Reihe bewaldeter
Berge, der Westrand des Tepler Plateaus, emporsteigt, erblickt man westlich bei dem
isolirten St. Annakirchlein große Teiche, wie überhaupt die ganze breite Einsattlung
zwischen dem Böhmerwalde und dem Tepler Gebirge reich an solchen ist. Die rechts
seitigen Berge rücken nun immer näher, und bald erblickt man am Ausgang eines zwischen
malerischen Waldbergen sich hineinziehenden Thals die vorgeschobenen Hotels und Villen
von Marienbad. Jenseits der gleichnamigen gegenüberliegenden Station, wo die Bahn
an den linken Uferhang des weiter abwärts Amselbach genannten Altbach, ebenfalls eines
Zuflusses der Mies, Übertritt, verengt sich der bis dahin weite Ranni zwischen dem
Böhmerwalde und dem Tepler Plateau bald sehr bedeutend. Rechts erhebt der Kaiserwald
seinen breiten hochgewölbten Rücken, während links die ebenfalls bewaldeten Ausläufer