MAK

Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 5)

Musik - nein, das alles liegt noch im Schoße der Zukunft. Daß es an Kräften 
aber nicht fehlt, die der größten Geschmacklosigkeiten fähig sind, wird nie- 
mand bezweifeln, der die unbeanständeten Resultate moderner Verschan- 
delungstechnik (einer Begleiterscheinung der schwungvoll betriebenen 
Fremdenindustrie) ins Auge faßt. Es ist in Frankreich nach dieser Seite hin 
um keinen Deut besser als in Italien, in Deutschland oder der Schweiz. Auch 
der „Mont" ist diesen Eingriffen nicht entgangen. Was ist ihm nicht alles 
am Zeug geflickt worden! Das Schlimmste darunter ist ein in seiner Erschei- 
nung völlig verunglücktes Museum mit allerlei Altertümern, die zum „M0nt" 
in Beziehung stehen, einer Galerie verkäuflicher Versündigungen in Öl- und 
 
Abb. 3. Dem Meer abgewonnenes Land (Los Präs-Saläs des Gröves) 
Wasserfarbe, in Pastelltechnik und so weiter. Natürlich gibt es dort auch 
ein „Historienbild" zu sehen aus des Klosters Ruhmeszeit. Es stellt, nach 
unverfälscht akademischem Rezept komponiert, den Kampf zwischen eng- 
lischen und französischen Heerscharen aus der Zeit der Belagerung des 
„Mont" durch die Briten dar; die letzteren zogen dabei den kürzeren. Ein 
paar erbeutete Bombarden, beim ersten Eingangstor aufgestellt, bekräftigen 
die historische Tatsache weit eindringlicher als ein halbes Dutzend solcher 
Leinwanden. 
Der Eindruck der ganzen landschaftlichen und architektonischen Gestalt 
des „Mont" ist nichtsdestoweniger ein überwältigender geblieben. Absatz 
um Absatz ragt hochgeführtes Quaderwerk in mannigfacher Vertikal- und 
I-Iorizontalgliederung empor in die Lüfte. Die Krone des Ganzen bildet das 
Heiligtum des Führers der himmlischen Heerscharen selbst. Die von Fremiet 
geschaffene, in Kupfer getriebene und vergoldete Figur des schwertschwin- 
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