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Abt, Guillaume du Chäteau, 1299-1314, ließ sich vor allem den Ausbau
der Fortifikationen und großer Vorratsräurne angelegen sein. Letztere, Les
Fanils, wurden im XIX. Jahrhundert, als der „Mont" seine Umwandlung zum
Staatsgefängnis erfuhr, niedergelegt, an ihre Stelle eine Kaserne (Plan I, C)
erbaut.
Der hundertjährige Krieg zwischen Engländern und Franzosen, dessen
Verwüstungen die ganze Normandie heimsuchten, brachte für Konventualen
und Bürger des „M0nt" manche harte Stunde, Belagerungen, rasende
Angriffe, ebenso zähes Ausharren, tapferste Verteidigung seitens der An-
gegriffenen, deren Trophäen noch heute, wie schon bemerkt, zu sehen sind.
Nicolas de Vitrier, 1334-1362, der die Folgen eines abermaligen Blitz-
schlages (1350) rasch ausglich, weiter Geoffroy de Servon, 1363-1368,
bauten unablässig weiter. Unter den Augen der seit 1374 auf Tombelaine
niedergelassenen englischen Truppen fügte sich Stein auf Stein in die
trotzigen Mauern und Türme. 1386 befestigte dann Abt Pierre le Roy,
1386-1410, die Abtei noch ganz besonders, um sie, falls das Städtchen
fallen sollte, sicherzustellen. Seiner Regierungszeit gehört die Tour Perrine
(Plan 2, B2), das architek-
tonisch ebenso wie fortiiika-
torisch gleich ausgezeichnete
Vorwerk (Barbacane, Plan 1,
U), das die große Zugangs-
treppe (Grand degre', Plan 1, U)
verteidigt, und die Tour Clau-
dine (Plan 1, Z) an. Noch war
der Kreis der Festungsan-
lagen nicht geschlossen. Eine
Lücke war offen geblieben,
die verhängnisvoll werden
konnte. Zudem kamen die
Engländer Schritt für Schritt
siegreich vorwärts in dem
Feldzuge, der Frankreichs
Macht zu vernichten drohte.
La Tombelaine war zu einem
starken Stützpunkte des Fein-
des geworden. Jeden Augen-
blick konnte der Angriff er-
folgen. Robert jolivet, der
nach Pierre le Ray's zu Pisa
erfolgtem Tode neuernannte
Abt, widmete sich in dieser ge-
fahrvollen Zeit anfangs staats-
TBChtIiChCII Studien in P3TlS, Abb. 17. Durchgang unter dem Chor der Piarrkirche