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wurde aber aus dieser sorglosen Beschäftigung nach dem „Mont" zurück-
berufen, um nicht bloß dem Kloster vorzustehen, sondern auch das militäri-
sche Kommando zu übernehmen, womit seit Nicolas de Vitrier der Abt
betraut wurde. Sein Wappen gibt Abb. g. Er schloß angesichts des in
Kanonenschußweite verschanzten Feindes die Lücke im Festungsgürtel
und ließ die große Zisterne
anlegen (Plan I, I). Die Folgen
der für Frankreich unglück-
lichen Schlacht von Agincourt
(25. Oktober 14r5) machten
ihn zum Verräter am eigenen
Lande, an seinen Unterge-
benen in Kloster und Stadt
des „Mont": Er nahm Be-
stechungsgelder aus Feindes-
hand an; dennoch schlugen
seine Pläne fehl. Im Verein
mit dem weltlichen Heerführer
Jean VIII d'I-Iarcourt setzte der
an seiner Statt provisorisch
mit der Führung des Konvents
unter dem Titel eines General-
vikars betraute Jean Gonault
die Festung in völlig vertei-
digungsfähigen Zustand. 1421
stürzte der Chor der romani-
schen Kathedrale ein. Mit Ge-
waltmitteln waren die Eng-
länder des Platzes nicht I-Ierr
geworden. Jetzt sollte die Fe-
stung durch enge Umschlie-
ßung zur Kapitulation gezwun-
gen werden. Selbst der Hunger
Abb. 18. La Tour du Guet, Plan M1, und Parke zu Roy von der lähmte dieTapfel-en nicht 1425
Stadtseite gesehen, Aufgang zu den Remparts; die Treppe mündet
bei N, Tour du Roy, aufden Wallgang machten die Paar hundert
„Montois" im Verein mit der
ritterlichen Besatzung der Feste einen unter Louis d'Estouteville's Kommando
unternommenen energischen Ausfall gegen eine zehnmal größere Macht. Bei
diesem Anlaß fiel die Belagerungsartillerie den Belagerten in die Hände; auf
der Tombelaine jedoch verblieb ein englisches Korps. Das feige Verhalten
des Königs Karls VII., die Bestechlichkeit weltlicher und geistlicher Würden-
träger, die englisches Geld stärker beeinfiußte als alles andere - der Tod
Jeannes d'Arc ist eine der schimpflichsten Erinnerungen daran -, all das
vermochte den Mut der ausharrenden „Montois" nicht zu brechen. Ent-